Darrell B.* (39) fuhr mit einem roten SUV in eine Weihnachtsparade in der Stadt Waukesha im Bundesstaat Wisconsin. Der Rapper tötete bei seiner Amokfahrt am Sonntag fünf Menschen. 48 Personen wurden verletzt, darunter 18 Kinder.
Unter den Opfern befinden sich drei Senioren-Cheerleader und ein Helfer der Gruppe «Milwaukee Dancing Grannies». Kurz vor ihrem Auftritt wurden sie von dem Wagen erfasst. Darunter die ehemalige Krankenschwester Virginia S.* (†79). Das sechsfache Grosi half trotz Rücken- und Hüftproblemen bei der Choreografie und war Mentorin für Einsteigerinnen. Sie wollte zuerst an der Parade in einem Wagen mitfahren, half aber stattdessen, den Banner am Ende der Gruppe zu tragen. Ihr Verhängnis!
Ihr Ehemann David sagte der «New York Post»: «Sie mochte das Tanzen und die Kameradschaft unter den Frauen. Sie liebte es, aufzutreten.»
Bankangestellte verteilte Süssigkeiten, als sie vom Wagen erfasst wurde
Auch Tamara D.*(†52) verlor an dem Sonntag ihr Leben. Ehemann David (52) erzählte der «New York Post», dass seine Frau die jüngste in der Gruppe gewesen sei und zum ersten Mal hätte auftreten sollen. «Sie tanzte sich durchs Leben, und sie tanzte, wenn es keine Musik gab.» Ihre Cheerleader-Kollegin LeAnna O.* (†71) wurde ebenfalls getötet. Sie wird als lebensfrohe Frau beschrieben, deren grosse Leidenschaft es war zu tanzen.
Wilhelm H.* (†81) half der Frauengruppe an dem Tag, da seine Gattin Lola ebenfalls Mitglied bei den tanzenden Grosis ist. Er starb an inneren Blutungen und Beckenverletzungen.
Beim letzten Todesopfer handelt es sich um Jane K.* (†52). Sie war Angestellte der Citizens Bank, die mit ihrer Firma am Umzug mitlief und Süssigkeiten verteilte, als sie vom SUV erfasst wurde.
B. soll Mutter seines Kind angefahren haben
Wieso Darrel B. mit seinem SUV in die Weihnachtsparade fuhr, ist weiterhin unklar. Einen Terrorakt schliessen die Ermittler aber aus. Klar ist: Der 39-Jährige ist ein verurteilter Sexualstraftäter. Wie die «New York Post» berichtet, hatte er mit einer Minderjährigen ein Kind gezeugt und war deswegen 2006 auf Bewährung verurteilt worden.
B. wurde 2016 festgenommen, weil er es versäumt hatte, sich als Sexualstraftäter zu registrieren. Er wurde gegen Kaution freigelassen, erschien aber nicht vor Gericht, woraufhin ein Haftbefehl gegen ihn erlassen wurde.
Anfang Monat kam er erneut mit dem Gesetz in Konflikt. B. soll die Mutter seines Kindes geschlagen und sie bei einem Streit auf einem Parkplatz mit seinem Auto angefahren haben. Nach einer Festnahme wurde er freigelassen, nachdem er eine Kaution von 1000 Dollar hinterlegt hatte. Die Staatsanwaltschaft von Milwaukee räumte am Montag ein, dass die Kaution angesichts seiner Vorstrafen «unangemessen niedrig» gewesen sei.
Denn B. hat noch ein weiteres Verfahren in Milwaukee aus dem vergangenen Juli hängig, in dem er laut Gerichtsdokumenten der Gefährdung und des illegalen Besitzes einer Schusswaffe angeklagt ist. Er hatte angeblich während eines Streits mit seinem Neffen eine Waffe abgefeuert. (gf)
* Namen der Redaktion bekannt