SBB raten von Reisen nach Deutschland ab
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Bahnstreik im Nachbarland:SBB raten von Reisen nach Deutschland ab

Am Montag geht bundesweit nichts mehr
Das musst du zum Mega-Streik der Deutschen wissen

Mit einem Warnstreik wollen zwei grosse Gewerkschaften am Montag den gesamten öffentlichen Verkehr in Deutschland lahmlegen. Auch die Schweiz ist betroffen. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen.
Publiziert: 25.03.2023 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2023 um 16:28 Uhr
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Seit Wochen fordern grosse deutsche Gewerkschaften wie hier in München bei Massenkundgebungen mehr Geld für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire
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Myrte MüllerAussenreporterin News

Am kommenden Montag stehen in Deutschland in vielen Regionen die Züge und Busse still. Der Flugbetrieb ist empfindlich gestört. Selbst Autobahngesellschaften sowie Wasser- und Schifffahrtsgesellschaften sollen bestreikt werden. Und sogar Strassentunnel werden gesperrt. Die SBB raten von Reisen in die Bundesrepublik ab.

Wer organisiert den Warnstreik in Deutschland?

Die zweitgrösste Gewerkschaft Deutschlands, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG rufen zu einem Warnstreik auf. Der ganztägige Streik beginnt in der Nacht vom 26. auf den 27. März um Mitternacht und endet nach 24 Stunden.

In welchen Bundesländern wird gestreikt werden?

Am stärksten betroffen wird der öffentliche Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern sein. Zudem ruft ver.di zu Arbeitsniederlegungen in den Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn, Leipzig/Dresden und Dortmund auf. Ver.di-Chef Frank Werneke (55) geht von starken Verzögerungen im gesamten Bundesgebiet aus, bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen. «Der Streiktag wird massive Wirkung zeigen», so der Gewerkschaftsführer in der deutschen «Tagesschau».

Welche Auswirkungen hat der Streik auf die Schweiz?

Wegen des Streiks fallen am Montag ICE, Nachtzüge und Regionalzüge von und nach Deutschland aus, erklärt SBB-Mediensprecherin Fabienne Wittwer gegenüber Blick. Zu einzelnen Ausfällen würde es schon am 26. bzw. noch am 28. März kommen. Ausfallende, grenzüberschreitende Züge würden innerhalb der Schweiz ersetzt. Der nationale Verkehr sei somit nicht betroffen. Die SBB rät von Reisen nach Deutschland am 27. März ab. «Reisende werden gebeten, sich direkt bei der Deutschen Bahn zu informieren», sagt Wittwer. Auch am Flughafen Zürich rechnet man mit Ausfällen. «Wir wissen noch nicht, wie viele Passagiere es treffen wird, da die einzelnen Airlines dazu erst noch kommunizieren werden. Sicherlich werden einige Flüge nach Deutschland ausfallen», sagt Mediensprecherin Bettina Kunz.

Wie viele Menschen werden sich am Warnstreik in Deutschland beteiligen?

Die Gewerkschaft ver.di ruft 120'000 Beschäftigte, die EVG 230'000 Beschäftigte zum Streik auf. Es werden Massenkundgebungen erwartet.

Wen trifft der Streik?

In erster Linie die Bevölkerung. Hunderttausende werden am Montag kaum zur Arbeit gelangen. Laut Einschätzung des Flughafenverbands ADV werden allein 380'000 Geschäfts- und Privatreisende ihren Flug nicht antreten können. Die Deutsche Bahn stellt ihren Betrieb am 27. März ein. Es gibt keinen Flugverkehr in München und Frankfurt und kein ÖV in den sieben Bundesländern. Der ADAC empfiehlt am Montag die Arbeit im Homeoffice.

Warum wird gestreikt?

Die Gewerkschaften fordern in der dritten Verhandlungsrunde 10,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar eine Lohnerhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro vorgeschlagen. Damit gaben sich die Gewerkschaften nicht zufrieden.

Wie reagieren die betroffenen Konzerne und die deutsche Politik auf den Mega-Streik?

Mit Unverständnis. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler (59) nennt den angekündigten Streik «völlig überzogen, unnötig und unverhältnismässig». Auch Ralph Beisel vom Flughafenverband ADV kritisiert den Versuch, «per Generalstreik französische Verhältnisse in Deutschland einziehen zu lassen». Der ADV-Hauptgeschäftsführer fordert die Rückkehr an den Verhandlungstisch. Nervös zeigt sich auch FDP-Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52) gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): «Ich kann nur an alle Tarifpartner appellieren, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und die Auswirkungen auf die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.»


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