Am Flughafen in Paris
Verdächtiger im Mordfall Khashoggi festgenommen

Gut drei Jahre nach der Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul ist einer der Tatverdächtigen nach französischen Medienberichten am Pariser Flughafen Charles de Gaulle festgenommen worden.
Publiziert: 08.12.2021 um 07:15 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2021 um 15:01 Uhr
dpatopbilder - ARCHIV - Dieses am 21.10.2018 vom türkischen Sender TRT World zur Verfügung gestellte Videostandbild vom 02.10.2018 zeigt mutmaßlich den saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im Gespräch mit seiner Verlobten. (Archivbild) Foto: Uncredited/TRT World/AP/dpa
Foto: Uncredited
Update: Bei der Festnahme handelte es sich um eine Verwechslung

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Saudi-Arabien sitzt ein gleichnamiger Mann längst im Gefängnis.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Saudi-Arabien sitzt ein gleichnamiger Mann längst im Gefängnis.

Bei dem 33-Jährigen handele es sich um einen der 20 Verdächtigen, nach denen in dem Fall international gesucht werde, berichtete der Sender RTL am Dienstag unter Verweis auf die Polizei.

Verdächtiger wollte nach Riad fliegen

Das ehemalige Mitglied der saudischen königlichen Garde habe am Morgen mit seinem echten Namen und Ausweis für einen Flug nach Riad einchecken wollen. Nach ihm sei über die internationale Polizeibehörde Interpol aufgrund eines türkischen Haftbefehls wegen Mordes gefahndet worden.

Die Botschaft Saudi-Arabiens in Paris schrieb auf Twitter, der Festgenommene habe nichts mit dem Fall Khashoggi zu tun. Man erwarte die sofortige Freilassung des Mannes.

Saudische Staatsbürger in Istanbul vor Gericht

Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Die Führung des islamisch-konservativen Königreichs war danach scharfer Kritik ausgesetzt. Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt. Saudi-Arabien wies dies als falsch zurück.

In Istanbul läuft seit weit über einem Jahr ein Prozess gegen 26 Angeklagte in dem Fall. Hauptbeschuldigte sind ein ehemaliger enger Berater des Kronprinzen und der ehemalige stellvertretende Geheimdienstchef des Landes. Ihnen wird vorgeworfen, andere Angeklagte zu Mord unter Folter angestiftet zu haben. Alle Angeklagten sind saudische Staatsbürger. Das Gericht verhandelt in ihrer Abwesenheit.

(SDA)

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