«Als Nächstes bist du mit ihnen nackt im Motelzimmer»
US-Abgeordnete werden angeblich mit Sextapes erpresst

Es hört sich wie ein Hollywood-Thriller an: «Mächtige Leute» würden in den USA unbequeme Politiker mit «Sexfallen» erpressen. Das behauptet ein Republikaner. Die «Honeytrap»-Masche stamme aus dem Betrugsarsenal der Russen.
Publiziert: 24.12.2023 um 03:45 Uhr
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Aktualisiert: 24.12.2023 um 08:50 Uhr
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Der US-Republikaner Tim Burchett macht happige Vorwürfe.
Foto: DUKAS

Ein US-Abgeordneter hat am Donnerstag behauptet, dass seine republikanischen Kollegen im Kongress mit Sextapes erpresst werden. Tim Burchett (59), konservativer Republikaner aus Tennessee, legte keine Beweise oder Namen vor. Doch er erklärte im Detail, weshalb Parteikollegen offenbar für «verrückte Sachen» stimmen: weil sie mit der Veröffentlichung von illegal aufgenommenen Sextapes bedroht und erpresst werden.

Burchett sagte im «The Benny Show»-Podcast des US-Politinfluencers Benny Johnson (36), er wisse sehr genau, weshalb «gute Konservative» im Kongress «für verrückte Dinge stimmen. Das funktioniert so», begann Burchett seine Ausführungen – nachdem er beteuert hatte, dass diese Erpressungen von «mächtigen Leuten» durchgeführt würden, die «die grossen Schecks ausstellen».

«Als Nächstes bist du mit ihnen nackt im Motelzimmer»

«Du bist zu Besuch», erklärt Burchett, «im Ausland oder ausserhalb der Stadt oder in einem Motel oder in einer Bar.» Plötzlich kämen «Frauen oder Männer oder was auch immer vorbei und sie sind sehr attraktiv und lachen über deine Witze. Und du gibst ihnen einen Drink aus. Als Nächstes bist du mit ihnen nackt im Motelzimmer.»

Burchett führt nicht genauer aus, was dann passiert, sondern macht einen Zeitsprung bis kurz vor einer «wichtigen Abstimmung» im Capitol Hill. «Was dann passiert?», fragt Burchett rhetorisch. «Irgendeine gut gekleidete Person kommt heraus und flüstert dir ins Ohr: ‹Hey, Mann, es gibt Aufnahmen von dir› oder: ‹Warst du in einem Motelzimmer oder was auch immer, mit wem auch immer?› Und dann sagst du: ‹Oh-oh.› Und sie sagen: ‹Du solltest wirklich nicht für diese Sache stimmen.›»

Es ist nicht klar, ob Burchett aus eigener Erfahrung oder aus erster Hand weiss, dass so etwas passiert – oder ob er bloss spekuliert. Von US-Medien um eine Stellungnahme gebeten, sich genauer zu erläutern, reagierte der Politiker offenbar noch nicht.

«Honeytrap – wie es die Russen machen»

Die «mächtigen Leute», die Mitglieder des Kongresses angeblich in die Falle locken, sind «immer entweder auf dem Rollfeld oder im privaten Raum» mit dem Präsidenten, so Burchett. Es sei die «alte Honeytrap-Sexfalle – wie es die Russen machen – und ich bin sicher, dass Mitglieder des Kongresses Opfer davon wurden».

Bei einem Honeytrap-Betrug verleiten attraktive Personen ihre Opfer dazu, sensible Informationen preiszugeben oder auf einen Betrug hereinzufallen. 

Mauernde Demokraten

Bereits Anfang Woche hatte Burchett einige seiner Kollegen als «kompromittiert» bezeichnet. Dies, als er und die republikanische Tennessee-Senatorin Marsha Blackburn (71) sich bemühten, die Flugprotokolle des 2019 verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66) in die Hände zu bekommen.

Die Passagierlisten enthalten die Namen von rund 180 Personen, die Epstein nahe standen und diesen auf seiner Lustinsel in der Karibik besuchten. Dort soll Epstein den Prominenten Sexdienste durch Minderjährige angeboten haben. Eine US-Bundesrichterin in Manhatten hat diese Woche verfügt, dass die Identität der Personen Anfang Januar bekannt gegeben werden soll.

Insbesondere aus Reihen der Demokraten wird die Veröffentlichung der Namensliste bekämpft. Gerüchte sind in den USA nicht totzukriegen, dass auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (77) – ein Demokrat – regelmässiger Passagier an Bord von Epsteins «Lolita Express» gewesen sein soll. (kes)

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