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Allan Lichtman lag seit 1984 nur ein einziges Mal falsch
Polit-Orakel legt sich für US-Wahlen 2024 fest

Seit 1984 lag der US-amerikanische Politikwissenschaftler Allan Lichtman nur ein einziges Mal mit seiner Vorhersage zu den Präsidentschaftswahlen daneben. Und für dieses Jahr? «Es müsste schon viel schiefgehen, damit Biden verliert», sagt er.
Publiziert: 30.04.2024 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2024 um 04:35 Uhr
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Wer gewinnt die US-Präsidentschaftswahlen 2024? Joe Biden (rechts) oder Herausforderer Donald Trump?
Foto: imago images/Future Image
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Marian NadlerRedaktor News

Er gilt als Nostradamus der US-Präsidentschaftswahlen. Allan Lichtman (77) hat das Ergebnis von neun der letzten zehn Abstimmungen korrekt vorhergesagt. Einzig bei der äusserst umstrittenen Wahl von George W. Bush (77) im Jahr 2000 lag er falsch. Damals tippte Lichtman auf Al Gore (76).

Nun stehen, sofern nichts Unvorhergesehenes passiert, im November zwei Männer zur Wahl, die Lichtman sich schon 2020 angeschaut hat: der amtierende Präsident und Demokrat Joe Biden (81) und der Republikaner Donald Trump (77). Damals legte sich Lichtman auf Biden fest – und lag richtig.

Allan Lichtman sagt weitere Amtszeit von Joe Biden voraus

Der Polit-Wahrsager hat sich für seine Vorhersagen jede Wahl seit 1860 angeschaut und ein eigenes Modell entwickelt. Es basiert auf 13 Fragen, den sogenannten «Schlüsseln», die sich der Politikwissenschaftler zum Kandidaten der Partei des Amtsinhabers stellt. Die Fragen können jeweils mit «Richtig» oder «Falsch» beantwortet werden. Lassen sich mindestens sechs der Fragen mit «Falsch» beantworten, so stehen die Zeichen auf einen Machtwechsel. Das System hat er von einem Sowjet-Erdbebenforscher adaptiert, der damit Erdbeben voraussagte.

Allan Lichtmans «13 Schlüssel zum Weissen Haus»
  1. Parteimandat: Nach den Zwischenwahlen («Midterm Elections») verfügt die amtierende Partei über mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus als nach den vorangegangenen Zwischenwahlen.
  2. Wettbewerb: Es gibt keinen ernsthaften Wettbewerb um die Nominierung der amtierenden Partei.
  3. Amtsinhaberschaft: Der amtierende Parteikandidat ist der amtierende Präsident.
  4. Dritte: Es gibt keine nennenswerte Kampagne Dritter oder unabhängiger Parteien.
  5. Kurzfristige Konjunktur: Die Wirtschaft befindet sich im Wahlkampf nicht in einer Rezession.
  6. Langfristige Wirtschaft: Das reale Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum während der Laufzeit entspricht oder übertrifft das durchschnittliche Wachstum während der beiden vorangegangenen Laufzeiten.
  7. Politikwechsel: Die amtierende Regierung führt grosse Veränderungen in der nationalen Politik durch.
  8. Soziale Unruhen: Während der Amtszeit kommt es zu keinen anhaltenden sozialen Unruhen.
  9. Skandal: Die amtierende Regierung ist nicht von grösseren Skandalen betroffen.
  10. Auswärtiges/militärisches Versagen: Die amtierende Regierung erleidet keine grösseren Versäumnisse in auswärtigen oder militärischen Angelegenheiten.
  11. Auswärtiger/militärischer Erfolg: Die amtierende Regierung erzielt einen grossen Erfolg in auswärtigen oder militärischen Angelegenheiten.
  12. Amtsinhaber-Charisma: Der amtierende Parteikandidat ist charismatisch oder ein Nationalheld.
  13. Herausforderer-Charisma: Der herausfordernde Parteikandidat ist weder charismatisch noch ein Nationalheld.
  1. Parteimandat: Nach den Zwischenwahlen («Midterm Elections») verfügt die amtierende Partei über mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus als nach den vorangegangenen Zwischenwahlen.
  2. Wettbewerb: Es gibt keinen ernsthaften Wettbewerb um die Nominierung der amtierenden Partei.
  3. Amtsinhaberschaft: Der amtierende Parteikandidat ist der amtierende Präsident.
  4. Dritte: Es gibt keine nennenswerte Kampagne Dritter oder unabhängiger Parteien.
  5. Kurzfristige Konjunktur: Die Wirtschaft befindet sich im Wahlkampf nicht in einer Rezession.
  6. Langfristige Wirtschaft: Das reale Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum während der Laufzeit entspricht oder übertrifft das durchschnittliche Wachstum während der beiden vorangegangenen Laufzeiten.
  7. Politikwechsel: Die amtierende Regierung führt grosse Veränderungen in der nationalen Politik durch.
  8. Soziale Unruhen: Während der Amtszeit kommt es zu keinen anhaltenden sozialen Unruhen.
  9. Skandal: Die amtierende Regierung ist nicht von grösseren Skandalen betroffen.
  10. Auswärtiges/militärisches Versagen: Die amtierende Regierung erleidet keine grösseren Versäumnisse in auswärtigen oder militärischen Angelegenheiten.
  11. Auswärtiger/militärischer Erfolg: Die amtierende Regierung erzielt einen grossen Erfolg in auswärtigen oder militärischen Angelegenheiten.
  12. Amtsinhaber-Charisma: Der amtierende Parteikandidat ist charismatisch oder ein Nationalheld.
  13. Herausforderer-Charisma: Der herausfordernde Parteikandidat ist weder charismatisch noch ein Nationalheld.

2016 tat sich Lichtman mit seiner Prognose schwer, da er nur fünf Fragen mit «Falsch» beantwortet hatte. Er tendierte dennoch zum republikanischen Kandidaten Donald Trump.

Für wen wird sich das Wahlorakel in diesem Jahr entscheiden? Joe Biden darf sich freuen. Lichtman glaubt, konträr zu den aktuellen Umfragen, an eine weitere Amtszeit des Demokraten – Stand heute. 

Diese Schlüssel hat Biden laut Lichtman sicher

Im Gespräch mit dem «Guardian» erklärt der Politologe, dass Biden schon zwei der 13 Schlüssel auf seiner Seite hat. Er nennt den Schlüssel «Amtsinhaberschaft» und den Schlüssel «Wettbewerb». Bidens Vorteile laut Lichtman: Er ist als amtierender Präsident der Kandidat der amtierenden Partei und zudem gibt es keinen ernsthaften Wettbewerb um die Nominierung innerhalb der Demokraten.

«Das sind schon zwei Schlüssel, die sicher sind», analysiert der Historiker. «Das bedeutet, dass noch sechs weitere Schlüssel fallen müssten, um seine Niederlage vorherzusagen. Es müsste schon viel schiefgehen, damit Biden verliert.»

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Von aktuellen Umfragen lässt sich Lichtman nicht beeindrucken. Diese hätten «sechs, sieben Monate vor der Wahl keinerlei Aussagekraft.»

Anspruch darauf, dass seine Vorhersage immer richtig ist, erhebt Lichtman nicht. Der «New York Times» sagte er einst: «Ich halte es wie Präsident Abraham Lincoln. Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selber zu wählen.»

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