Afghanistans Präsident Ghani
«Bin geflohen, um Blutvergiessen zu vermeiden»

Angesichts des Vormarsches der islamistischen Taliban in Afghanistan hat der Präsident Aschraf Ghani das Land verlassen. In einer Botschaft rechtfertigt er seine Flucht.
Publiziert: 15.08.2021 um 21:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2021 um 21:23 Uhr
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat das Land wegen des Vormarschs der Taliban fluchtartig verlassen.
Foto: keystone-sda.ch

Wenige Stunden nach seinem Abflug aus Afghanistan hat Präsident Aschraf Ghani (72) versucht, der Bevölkerung seine Flucht aus dem Land zu erklären. Er habe vor einer schweren Entscheidung gestanden, schrieb er am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf Facebook.

Wäre er geblieben, hätten zahlreiche Landsleute den Märtyrertod erlitten und die Stadt Kabul wäre zerstört worden. Die bis nach Kabul vorgerückten Taliban haben nach seinen Worten in der Vergangenheit erklärt, dass sie bereit seien, blutige Angriffe in Kabul zu verüben, um ihn von der Macht zu vertreiben. «Ich entschied mich zu gehen, um dieses Blutvergiessen zu verhindern.»

Erfolg durch Waffengewalt

Die Taliban hätten ihren Erfolg durch Waffengewalt erzielt und seien nun dafür zuständig, die Leben, das Vermögen und die Ehre der Bürger zu schützen.

Noch zu keiner Zeit in der Geschichte habe die Anwendung von Gewalt irgendjemandem Legitimität verliehen, und dies werde auch in der Zukunft nicht der Fall sein, hiess es in der Erklärung weiter. Die Islamisten stünden nun vor einer historischen Herausforderung. (SDA/bra)

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