Affaire mit Elon Musk und Drogenkonsum
Milliardenschwere Ex von Google-Gründer Sergey Brin ist Kennedys Vize

Robert F. Kennedy nimmt als parteiloser Kandidat an den US-Präsidentschaftswahlen teil. An seiner Seite: Nicole Shanahan als Vizekandidatin – die milliardenschwere Ex-Frau eines Google-Mitgründers.
Publiziert: 25.05.2024 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2024 um 09:04 Uhr
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Nicole Shanahan (38) ist die Vize-Kandidatin von Robert F. Kennedy Junior.
Foto: AFP

Die ehemalige Anwältin Nicole Shanahan (38) hatte noch nie ein politisches Amt inne. Dennoch ist sie die Vizekandidatin des US-Präsidentschaftswahl-Teilnehmers Robert F. Kennedy Junior (70). Ein Hauptgrund dafür ist wohl, dass sie seinen Wahlkampf mitfinanziert. 

Gemäss «New York Times» spendete Shanahan, die über ein geschätztes Vermögen von einer Milliarde US-Dollar verfügt, jahrelang an die Demokraten. Dass Kennedy als parteiloser Kandidat bei den Wahlen mitmacht, habe sie zunächst enttäuscht, wie die Amerikanerin im Februar in einem Interview sagte. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Kennedy schlug ihr Partner Jacob Strumwasser sie dann aber als Vize vor. Offenbar gefiel die Idee beiden: Die Milliardärin begann kurz darauf, an den Wahlkampfveranstaltungen des Präsidentschaftskandidaten teilzunehmen.

Millionärin aus armen Verhältnissen

Ebenso fing sie an, den Wahlkampf mitzufinanzieren. 2023 zahlte sie gemäss der Zeitung 6600 US-Dollar. Dann finanzierte sie eine Super-Bowl-Werbung in Höhe von vier Millionen US-Dollar. Zwei weitere Millionen flossen in Kennedys Kampagne. Erst letzte Woche gab Shanahan dann bekannt, weitere acht Millionen gespendet zu haben. 

Kennedy beteuert, er habe mit der Milliardärin eine gute Wahl getroffen. Als er sie im März als Vize bekannt gab, nannte er sie eine «Krieger-Mutter», die «jedes entmutigende Hindernis überwunden und anschliessend das höchste Niveau des amerikanischen Traums erreicht hat».

Der Wohlstand wurde der US-Amerikanerin aber nicht in die Wiege gelegt. Shanahan wuchs in Kalifornien in ärmlichen Verhältnissen auf, da ihr Vater, der an einer bipolaren Schizophrenie litt, seinen Job verlor. Ihre Familie war auf Lebensmittelmarken und staatliche Unterstützung angewiesen. Zu Geld kam Shanahan nebst ihrer Karriere als Anwältin und der Gründung einer Firma durch verschiedene Ehen. 

Affäre mit Elon Musk

Den Grossteil ihres Vermögens hat sie dem Google-Mitgründer Sergey Brin zu verdanken, mit dem sie fünf Jahre lang verheiratet war. Die beiden trennten sich in 2021, doch erst letztes Jahr wurde die Scheidung rechtskräftig. Grund für die gescheiterte Ehe soll bösen Zungen zufolge eine Affäre mit Multimilliardär Elon Musk gewesen sein. Während einer privaten Party im Dezember 2021 sollen beide verschwunden sein – über mehrere Stunden. Angeblich soll Shanahan Freunden, Familie und Beratern erzählt haben, Sex mit dem Milliardär gehabt zu haben.

Öffentlich bestreitet sie dies. Stattdessen gibt Shanahan an, mit Musk über seine Neuralink-Technologie gesprochen zu haben. Insbesondere sei es darum gegangen, wie die implantierbaren Gehirn-Chips Shanahans und Brins gemeinsamer autistischen Tochter helfen könnten. Auch Musk bestreitet, dass es eine Affäre gab – und dennoch brach die Ehe mit Brin rund eine Woche nach der Party zusammen. Er reichte die Scheidung Gerichtsdokumenten zufolge wegen «unüberbrückbarer Differenzen» ein.

Depression und Drogenmissbrauch

Während der 18 Monate langen Scheidungsverhandlungen soll Shanahan mental instabil gewesen sein. Wie die Zeitung berichtet, drohte sie unter anderem damit, sich selbst etwas anzutun. Doch auch zuvor soll es ihr mental schlecht gegangen sein. Unter anderem, weil sie mutmasslich im Jahr 2021 von einem Arbeitskollegen sexuell missbraucht wurde. Anschliessend sei sie in eine tiefe Depression verfallen und gab ihre Tätigkeiten als Anwältin auf.

Im selben Jahr soll Shanahan auf einer Party in Miami unter starkem Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden sein, woraufhin sie eine Infusion brauchte. Quellen berichten der «New York Times», dass Shanahan während ihrer Ehe mit Brin öfter zu Drogen wie Kokain, Ketamin oder psychedelischen Pilzen griff.

Skeptisch gegenüber Impfungen

Auch die Corona-Pandemie und die Tatsache, dass ihre Tochter Autismus hat, sollen Shanahan belastet haben. Sie begann, Zweifel an Impfungen für Kindern zu entwickeln, bezeichnet sich selbst aber nicht als Impfgegnerin.

Ihre Politik bezeichnet Shanahan als «durch und durch fortschrittlich». 2019 gründete sie eine Stiftung, die sich auf Strafjustiz und Fruchtbarkeit konzentriert. Im letzten Jahrzehnt spendete sie zudem rund eine Viertelmillion US-Dollar für Bemühungen zu einer Reform der Strafjustiz in Kalifornien. Sie war unter anderem massgeblich an der Finanzierung der «Massnahme J» in Los Angeles County beteiligt, die 2020 verabschiedet wurde und erfordert, dass mindestens zehn Prozent der «Mittel vom Gefängnissystem in Gemeinschaftsprogramme und Alternativen zur Inhaftierung» investiert werden. 

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