Er schimpfte, wütete und muss jetzt Thailand verlassen. Manfred K.* (45) hatte Ende Februar eine Ärztin angegriffen, die es sich mit einer Freundin auf der Treppe seiner Strandvilla gemütlich gemacht hatte. Der Schweizer hatte den Angriff selbst gefilmt. Die Attacke sorgte für mächtig Wirbel auf Phuket. Manfred K. entschuldigte sich daraufhin und erklärte, dass es ein Unfall war. Er sei ausgerutscht.
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Doch es nützte nichts. Der Treppen-Tritt hat harte Konsequenzen. Der Schweizer muss das Land verlassen. Sein Arbeitsvisum wurde von der Einwanderungsbehörde für nichtig erklärt, wie «Der Farang» berichtet. Die Behörden begründen den Entscheid damit, dass Manfred K. den sozialen Frieden auf der Insel bedrohe.
«Thailand ist meine Heimat»
Ein schwerer Schlag für Manfred K., der noch vor wenigen Tagen beteuerte, dass er Thailand liebe. «Ich bin Schweizer, aber Thailand ist meine Heimat», sagt er bei einer öffentlichen Entschuldigung. K. betreibt seit Jahren eine Elefantenauffangstation. Die Behörden nehmen deswegen auch den Elefantenpark unter die Lupe.
Gegen den Visumsentzug konnte der Schweizer Einspruch einlegen. 48 Stunden hatte er dafür Zeit. Doch die Thais bleiben hart. Die Visumsbeschwerde wurde abgelehnt – vom thailändischen Innenminister Anutin Charnvirakul (57) höchstpersönlich.
Virakul machte am Samstag (Ortszeit) deutlich, dass er jeden Versuch, die Entscheidung der Einwanderungsbehörde rückgängig zu machen, blockieren werde. «Will irgendjemand, dass er sein Visum zurückbekommt? Nicht unter meiner Führung», sagte Charnvirakul am Samstag laut «Bangkok Post».
Stiftungs- und Waffenlizenz entzogen
Zunächst befand er sich in Gewahrsam der Einwanderungspolizei von Phuket, mittlerweile ist K. aber wieder auf freiem Fuss. Ob er eine Kaution gezahlt hat, ist unklar. Gleichzeitig läuft ein Verfahren gegen Manfred K. wegen Körperverletzung.
Damit nicht genug, haben die Behörden von Phuket dem Schweizer die Lizenz für seine Elefantenstiftung entzogen, wie die «Bangkok Post» schreibt. Gouverneur Sophon Suwannarat sagte am Samstag, die Ermittler hätten den Verdacht, dass Manfred K.s Stiftung für illegale Zwecke genutzt werde und ihre Lizenz entzogen werde. «Die Provinzhauptstadt Phuket wird über die Staatsanwaltschaft ein Gericht bitten, die Elefantenstiftung aufzulösen», so Suwannarat.
K. war Waffenbesitzer. Für eine Pistole, die auf seinen Namen registriert war, und ein Gewehr, welches als Eigentum der Elefantenstiftung galt, wurde ihm nun ebenfalls die Lizenz entzogen.
Nächste Prügel-Attacke in Kaufhaus
Vor dem Entscheid, dass dem Schweizer das Visum entzogen wird, hatten sich letzte Woche bis zu 300 Demonstranten vor der Strandvilla von Manfred K. versammelt und seine Ausweisung gefordert.
Manfred K. ist nicht der einzige Schweizer, der gerade in Thailand für negative Schlagzeilen sorgt. Beat L.* (60) schlug am Dienstag eine Thailänderin (58) in der Stadt Trang spitalreif und wurde verhaftet. Die verletzte Frau wurde ins Spital gebracht. Ihre Nase war gebrochen, ein Auge sowie der Rücken geprellt. Grund für die Attacke soll ein Rempler in einem Kaufhaus gewesen sein.
Laut der Einwanderungsbehörde besitzt Beat L. ein Langzeitvisum und lebt seit seiner Pensionierung in einem Haus in einem Dorf. Seine thailändische Frau soll ihn nach mehreren Streitigkeiten verlassen haben.
* Namen geändert