Das Alter und das Gewicht sind wesentliche Faktoren, die einen infizierten Menschen zum Superspreader machen. Das haben amerikanische Forscher der Universität Harvard in einer Studie herausgefunden, die im Fachmagazin «Proceedings of the National Academy of Sciences» veröffentlicht worden ist.
Laut den Testergebnissen sind es ältere infizierte Menschen mit höherem Body-Mass-Index, die am meisten Aerosole produzieren. Diese winzig kleinen Tröpfchen sind für die Übertragung des Virus verantwortlich.
Kinder selten Superspreader
Die Wissenschaftler untersuchten bei 194 gesunden Probanden im Alter zwischen 19 und 66 Jahren, wie viele Aerosole diese über die Atemwege abgaben. Das Resultat: 18 Prozent der Teilnehmer waren für rund 80 Prozent der gesamten Aerosole im Raum verantwortlich.
Mehr zu Superspreadern
In dieser kleinen Gruppe mit grossem Ausstoss befanden sich vor allem ältere Studienteilnehmer mit höherem Body-Mass-Index. Teilnehmer unter 26 Jahren mit schlankem Körperbau versprühten deutlich weniger Viruspartikel. Das Geschlecht spielt keine Rolle.
Aus diesen Resultaten schliessen die Forscher, dass Kinder selten zu Superspreadern werden. Laut Definition sind Superspreader Infizierte, die das Virus an mehr als sechs Personen weitergeben.
Je älter, desto kleinere Aerosole
Die Forscher fanden auch heraus, dass die Corona-Teile immer kleiner werden, je mehr Aerosole eine Person aussondert. Offenbar zerfalle der Atemwegsschleim umso stärker, je älter und übergewichtiger Menschen seien, heisst es in der Studie. Auch in der Hochphase der Corona-Infektion werden die ausgeschiedenen Teile kleiner.
Das ist gefährlich: Kleine Aerosole können längere Distanzen als zwei Meter überwinden und einfacher Masken durchdringen. Mit andern Worten: In solchen Fällen reichen die gewöhnlichen Hygienemassnahmen nicht aus, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. (gf)