Laut US-Studie
Das sind die grössten Superspreader

Corona wird zu einem grossen Teil durch Aerosole übertragen. US-Forscher haben nun herausgefunden, dass ältere und schwerere Menschen mehr von diesen Mini-Tröpfchen ausstossen.
Publiziert: 18.02.2021 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 11:00 Uhr
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Superspreader-Event: Auf einer Flussfahrt von Passau nach Frankfurt am Main mit Schlagersängerin Monique und Jodlern wurden 60 Personen infiziert.
Foto: Facebook

Das Alter und das Gewicht sind wesentliche Faktoren, die einen infizierten Menschen zum Superspreader machen. Das haben amerikanische Forscher der Universität Harvard in einer Studie herausgefunden, die im Fachmagazin «Proceedings of the National Academy of Sciences» veröffentlicht worden ist.

Laut den Testergebnissen sind es ältere infizierte Menschen mit höherem Body-Mass-Index, die am meisten Aerosole produzieren. Diese winzig kleinen Tröpfchen sind für die Übertragung des Virus verantwortlich.

Kinder selten Superspreader

Die Wissenschaftler untersuchten bei 194 gesunden Probanden im Alter zwischen 19 und 66 Jahren, wie viele Aerosole diese über die Atemwege abgaben. Das Resultat: 18 Prozent der Teilnehmer waren für rund 80 Prozent der gesamten Aerosole im Raum verantwortlich.

In dieser kleinen Gruppe mit grossem Ausstoss befanden sich vor allem ältere Studienteilnehmer mit höherem Body-Mass-Index. Teilnehmer unter 26 Jahren mit schlankem Körperbau versprühten deutlich weniger Viruspartikel. Das Geschlecht spielt keine Rolle.

Aus diesen Resultaten schliessen die Forscher, dass Kinder selten zu Superspreadern werden. Laut Definition sind Superspreader Infizierte, die das Virus an mehr als sechs Personen weitergeben.

Je älter, desto kleinere Aerosole

Die Forscher fanden auch heraus, dass die Corona-Teile immer kleiner werden, je mehr Aerosole eine Person aussondert. Offenbar zerfalle der Atemwegsschleim umso stärker, je älter und übergewichtiger Menschen seien, heisst es in der Studie. Auch in der Hochphase der Corona-Infektion werden die ausgeschiedenen Teile kleiner.

Das ist gefährlich: Kleine Aerosole können längere Distanzen als zwei Meter überwinden und einfacher Masken durchdringen. Mit andern Worten: In solchen Fällen reichen die gewöhnlichen Hygienemassnahmen nicht aus, um sich vor einer Ansteckung zu schützen. (gf)

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