Abschiedsreise in Konfliktgebiet?
US-Spitzenpolitikerin Pelosi in Armenien eingetroffen

Nach ihrer umstrittenen Taiwan-Reise im August ist die amerikanische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Armenien eingetroffen. Dessen Truppen lieferten sich eben Gefechte mit Nachbar Aserbaidschan. Es könnte die letzte Amtsreise Pelosis sein.
Publiziert: 18.09.2022 um 03:15 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2022 um 09:22 Uhr
Vor dem Hintergrund der jüngsten Gefechte zwischen armenischen und aserbaidschanischen Truppen ist die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Armenien eingetroffen.
Foto: Clemens Bilan

Vor dem Hintergrund der jüngsten Gefechte zwischen armenischen und aserbaidschanischen Truppen ist die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi (82), am Samstag zu einem dreitägigen Besuch in Armenien eingetroffen. In einer schriftlichen Mitteilung bezeichnete Pelosi ihren Armenien-Besuch als «kraftvolles Symbol dafür, dass die Vereinigten Staaten einem friedlichen, wohlhabenden und demokratischen Armenien sowie einer stabilen und sicheren Kaukasus-Region verpflichtet sind».

Der armenische Parlamentspräsident Alen Simonyan (42) hatte vor Ankunft der US-Spitzenpolitikerin gesagt, Pelosis Visite werde eine «grosse Rolle dabei spielen, unsere Sicherheit zu garantieren».

Bei heftigen Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan waren in den vergangenen Tagen mehr als 200 Menschen getötet worden. Beide Seiten machten sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Es handelte sich um die heftigsten Gefechte seit dem Krieg zwischen beiden Ländern im Jahr 2020.

Abschiedsreise Pelosis?

Zuvor hatten Armenien und Aserbaidschan bereits in den 1990er Jahren einen Krieg um die Region Berg-Karabach geführt. In den Konflikten zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken hat immer wieder Russland eine Vermittlerrolle gespielt.

Pelosi ist nun die ranghöchste Vertreterin der USA, die seit der Unabhängigkeit Armeniens im Jahr 1991 das Land besucht. Die 82-Jährige gehört der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden an und hat nach dem Präsidenten und Vizepräsidenten das dritthöchste Staatsamt der USA inne.

Mit einer umstrittenen Taiwan-Reise im August hatte Pelosi für Säbelrasseln im Südchinesischen Meer gesorgt. Nach fast zwei Jahrzehnten als Unterhausführerin der Demokraten soll Pelosi US-Medienberichten zufolge auf die Neuwahl des Repräsentantenhauses im November zurücktreten. (SDA)

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