17 Jahre Folter!
Brasilianer hielt Frau und Söhne in diesem Zimmer gefangen

Es klingt wie ein Horror-Film aus Hollywood, ist aber bittere Realität: Ein Vater hielt seine Frau und seine beiden Söhne fast 20 Jahre lang wie Gefangene. Nun hat die Polizei die Opfer befreien können.
Publiziert: 30.07.2022 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2022 um 14:28 Uhr
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Unfassbar: 17 Jahre lang wurden eine Frau und ihre zwei Söhne in diesem Zimmer eingesperrt.
Foto: AFP

Sie waren dehydriert und ausgehungert, als die Polizei sie fand. Jetzt ist der Horror für eine Mutter und ihre beiden Söhne vorbei. Sie wurden endlich befreit. 17 Jahre hatte sie Luiz S.* eingesperrt.

Die Polizei nahm den Ehemann der Frau und Vater der Söhne nach einem anonymen Hinweis im ärmlichen Stadtteil Guaratiba im Westen von Rio de Janeiro fest und befreite die Familie, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Die beiden Söhne waren nach Angaben der Polizei «angebunden, schmutzig und unterernährt».

Sie und ihre Mutter wurden dehydriert und ausgehungert in ein Spital gebracht. Die Söhne sind laut Medienberichten 19 und 22 Jahre alt, sehen auf von brasilianischen Medien veröffentlichten Bildern aber aus wie Kinder oder Jugendliche.

Er liess laute Musik laufen, um Hilferufe zu überdecken

Die Mutter sagte den Behörden nach Angaben des Nachrichtenportals «G1», sie und ihre Söhne hätten manchmal drei Tage lang nichts zu essen bekommen und seien ständig körperlicher und psychologischer Gewalt ausgesetzt gewesen. Der Mann, mit dem sie seit 23 Jahren zusammen war, liess seine Frau nicht arbeiten und die Söhne nicht zur Schule gehen. «Du musst bis zum Ende bei mir bleiben, du wirst hier nur tot rauskommen», soll er seiner Frau gesagt haben.

«Wir haben den Zustand gesehen, in dem die beiden Kinder herausgekommen sind, und ich glaube, sie hätten nicht noch eine weitere Woche überlebt», sagte eine Bewohnerin von Guaratiba zu «G1». Die Mutter sei so schwach gewesen, dass sie nicht ein Mal habe sprechen können.

Nachbarn sagten zu Medien, der Mann habe den Spitznamen «DJ» gehabt, weil er immer laute Musik habe laufen lassen –mutmasslich, um Hilferufe seiner Familie zu überdecken. Anwohner sagten zudem, sie hätten die Behörden schon vor zwei Jahren alarmiert, diese hätten aber erst jetzt gehandelt. Der Mann wird sich laut «G1» unter anderem wegen Entführung, Folter und Misshandlung verantworten müssen. (AFP/jmh)

* Name bekannt

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