16 Einsatzkräfte und zwei Helikopter im Dauereinsatz
Deutsches Paar wird aus Bergnot gerettet – und motzt

Zwei Touristen sind bei einer Wanderung am Watzmann in Bayern in Schwierigkeiten geraten. Doch als die beiden nach dem Grosseinsatz gerettet wurden, waren sie alles andere als dankbar.
Publiziert: 01.06.2023 um 11:40 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2023 um 21:33 Uhr
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Zwei Wanderer mussten am Pfingstsonntag vom bayerischen Watzmann gerettet werden. (Archivbild)
Foto: Shutterstock

Am Sonntag waren die Bergwachtler von Ramsau sieben Stunden im Einsatz. Grund dafür: Zwei Wanderer – ein Mann (37) und eine Frau (29) – haben sich auf dem Watzmann in Bayern verstiegen. Statt dankbar zu sein, war das Paar nach der Rettung aber eingeschnappt, wie die Bergwacht Ramsau mitteilt.

Eigentlich wollten die beiden den schneebedeckten Berg überschreiten. Doch der dichte Nebel machte dem Duo einen Strich durch die Rechnung. Die beiden hatten sich in der Schneelandschaft verlaufen und waren durch die Kälte zu erschöpft, um weiterzuwandern. Also setzten sie einen Notruf ab, und die Bergwacht rückte aus.

Einsatz war für Retter riskant

Die Bergung der beiden Touristen war bei diesen Witterungsbedingungen allerdings schwierig: 16 Rettungskräfte und zwei Helikopter mussten bei ihrem Einsatz ein hohes Risiko eingehen. Wegen der schlechten Sicht mussten die Helikopter jede Wolkenlücke nutzen, die sich ihnen bot. Die Bergwacht selber spricht von einer «Meisterleistung».

Allerdings war das Paar wenig kooperativ. Vor Ort habe man die beiden ausdrücklich gebeten, die Anweisungen der Crew zu befolgen. «Auch für uns war der Einsatz im rutschigen und schwer einzuschätzenden Altschnee im Absturz-Gelände riskant», erklärt Bergwacht-Sprecher Michael Renner.

Diskussion statt Dankbarkeit – wegen eines Hüttenschlafacks

Durch den Helikopter in Sicherheit gebracht, habe sich das Paar aber nicht erleichtert gezeigt, sondern sei schlecht gelaunt gewesen. Sie seien aufgebracht gewesen, weil sie ihren dünnen Hüttenschlafsack auf dem Gebirge haben zurücklassen müssen. Dafür hat Renner wenig Verständnis: «Ein zurückgelassener Schlafsack steht in keinem Verhältnis zu Leben und Gesundheit von Menschen!» Trotzdem hätten die beiden bemängelt, dass sie als Patienten noch nie zuvor so schlecht behandelt worden seien.

Während sich das Paar ohne Dank aus dem Staub machte, mussten oben auf dem Berg noch die Retter eine Stunde warten, bis sie vom Helikopter abgeholt werden konnten. Renner: «Wir sind zunehmend verwundert über die gefährliche Erwartungshaltung, die sich scheinbar mehr und mehr zu etablieren scheint, dass die Rettung im Hochgebirge bei Wind und Wetter sowohl eine garantierte als auch eine unkritische Sache wäre.» (lia)

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