Pleiten, Pech und Pannen – die ersten vier Amtsjahre von Ex-Präsident Donald Trump (76) zwischen 2017 und 2021 hatten es in sich. Manche Aussagen so gaga, manche Aktionen so irr, manche Lügen so offensichtlich, dass sie schon wieder lustig sind. Blick zeigt eine Auswahl der dümmsten Episoden der Ära Trump.
1. «Die grösste Amtseinführung – jemals!»
Trumps Amtszeit begann mit einer Lüge. Laut dem US-Präsidenten sollen bei seiner Vereidigung 1,5 Millionen Zuschauer gewesen sein. Auf offiziellen Fotos liess Trump menschenleere Flächen wegschneiden. Fotos und Statistiken bewiesen dennoch: Nur etwa 300'000 bis 600'000 Zuschauer waren da – bei Barack Obama waren es etwa 1,8 Millionen.
2. Der Fast-Krieg mit Nordkorea
Er sende «eine Armada» nach Nordkorea, prahlte Trump im April 2017 in einem Interview mit Fox Business. Einen Tag später berichtet NBC, die USA bereite wegen Nordkoreas Atomwaffenprogramm einen Präventivschlag gegen die Diktatur vor. Zwei Tage später wiederum veröffentlicht die Marine Fotos der angeblichen Armada – 5633 Kilometer von Nordkorea entfernt bei einem Übungstraining mit australischen Streitkräften im Indischen Ozean.
3. Covfefe
«Despite the constant negative press covfefe», twitterte Trump am 31. Mai 2017: Trotz der konstant negativen Presse – was? Die Welt spekulierte wild, was «Covfefe» bedeutet. Erst nach sechs Stunden und drei Minuten wurde der Tweet gelöscht. Da war er längst viral gegangen und Gegenstand zahlreicher Memes. Eine Erklärung gabs nie.
4. Grundkenntnisse Wirtschaft: durchgefallen
Im Februar 2018 schlug die Börse wegen Inflationsängsten Kapriolen. Nachdem der Dow Jones den zum damaligen Zeitpunkt grössten Einbruch innerhalb eines Tages verzeichnete, schimpfte Trump via Twitter wild: Das sei ein «grosser Fehler!» des Aktienmarkts.
5. Bschiss-Prämie für Golf-Caddies?
Trump spielte in seiner Amtszeit so viel Golf wie noch kein Präsident vor ihm. Allerdings schlecht, lästerte die norwegische Profigolferin Suzann Pettersen (39) im Februar 2018 in einem Interview: «Er betrügt höllisch.» Er müsse seine Caddies gut bezahlen: Egal, wie weit er den Ball in den Wald schlage, auf wundersame Weise liege dieser immer mitten auf dem Grün. Auch andere prominente Mitspieler wie Hollywoodstar Samuel L. Jackson (72) oder Rockstar Alice Cooper (72) haben Trumps Golf-Angeberei schon belächelt.
6. Deutsch oder nicht, das ist hier die Frage
Auf dem Nato-Gipfel im Juli 2018 prahlte Trump mit seinem Vater «aus Deutschland». Später betonte er gar, sein Vater sei «an einem sehr schönen Ort in Deutschland geboren». Tatsächlich stammt Vater Fred aus New York City. Dessen Vater wiederum stammte ursprünglich aus Deutschland. Die Trump-Familie verschleierte das allerdings lange, um nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht zu werden. Trump selbst behauptete in seinem Buch «The Art of the Deal» (1987), die Familie seines Vaters stamme aus Schweden.
7. «Nassester Hurrikan aus Wassersicht»
Mitte September 2018 fegte Hurrikan Florence die Ostküste entlang. Mindestens 3,4 Millionen Nutztiere ertranken, 37 Menschen starben. Besonders North und South Carolina kämpften mit heftigen Regenfällen und massiven Überschwemmungen. Der US-Präsident analysierte anschliessend: Der Hurrikan sei «einer der nassesten, die wir je gesehen haben, vom Standpunkt des Wassers her».
8. Faustcheck mit der Queen
Als Trump im Juni 2018 London besuchte, trat er in zig Fettnäpfchen. Am meisten für Wirbel sorgte jedoch der Handschlag zwischen dem US-Präsidenten und Queen Elizabeth II. (94): eher ein Faust-Stoss als eine royale Begrüssung. Die britische Zeitung «Telegraph» beschrieb es als «unangenehmen Halb-Handshake-halb-Daumenwrestling».
9. Die Sache mit Tim Apple
Er hats halt nicht so mit Namen: Im März 2019 nannte Trump den Apple-CEO Tim Cook (60) bei einem Arbeitstreffen im Weissen Haus «Tim Apple». Ein ähnlicher Lapsus unterlief ihm schon ein Jahr zuvor. Da nannte er Marillyn Hewson (67), Chefin des amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed Martin, «Marillyn Lockheed».
10. Rake America Great Again!
Nach den kalifornischen Wildfeuern im Herbst 2019 gab Trump den lokalen Behörden einen praktischen Tipp: Das Laub öfter rechen! Das habe er vom finnischen Präsidenten gelernt. «Die Finnen sind ein Waldland und sie verbringen viel Zeit damit, zu rechen (englisch: rake) und zu reinigen.» Finnlands Präsident Sauli Niinistö (72) dementierte: Er habe mit dem US-Präsidenten zwar kurz über Forstmanagement gesprochen – allerdings nicht übers Rechen. Die Finnen spotteten in den sozialen Netzwerken: Rake America Great Again!
11. Ein sehr stabiles Genie
Regelmässig rühmt sich Trump für seine angebliche Intelligenz. Im Januar 2018 bezeichnete er sich in einem Tweet als «very stable genius» (sehr stabiles Genie). Im Wahlkampf 2020 prahlte er mit einem ärztlich beaufsichtigten und «sehr schweren» Intelligenztest. Später kam raus: Es handelte sich um eine Routinekontrolle zur Früherkennung von Alzheimer und Demenz. Unter anderem musste Trump dafür einen Tiger auf einem Bild erkennen, eine analoge Uhr zeichnen und den Ort korrekt benennen, an dem er sich gerade befindet.
12. Die Desinfektionsmittel-Impfung
Rund um die Corona-Krise hat Trump viel Unsinn verzapft. Der vermutlich gefährlichste: Bei einer Pressekonferenz im April 2019 brachte er Desinfektionsmittel als «Impfung» ins Spiel. «Desinfektionsmittel knockt es [das Virus] in einer Minute aus. Eine Minute! Vielleicht können wir einfach so was machen, durch eine Injektion ... es wäre interessant, das zu checken», schlug er vor. Experten reagierten entsetzt.
13. Die Corona-Spritztour
Trotz Corona-Infektion unternahm Trump eine kleine Spritztour. Vor dem Walter-Reed-Militärspital, in dem er wegen Atemproblemen behandelt werden musste, drehte er eine Runde – vorbei an Anhängern und Journalisten. Einer seiner behandelnden Ärzte ärgerte sich, nun müsse jede einzelne Person in Trumps Wagen für zwei Wochen in Quarantäne: «Sie könnten krank werden, sie könnten sterben wegen eines politischen Theaters.»
14. Das abgebrochene Interview
Kurz vor der Präsidentschaftswahl 2020 brach Trump ein CBS-Interview nach 38 statt der vereinbarten 60 Minuten einfach ab und ging. Anschliessend veröffentlichte er das Interview vorab, um «die Voreingenommenheit, den Hass und die Unhöflichkeit» zu zeigen. Tatsächlich sieht man nur, wie Journalistin Lesley Stahl (80) Trumps Tiraden beharrlich Fakten und Fragen entgegenhält.
15. Gärtnerei statt Luxushotel
Vier Tage nach den Präsidentschaftswahlen kündigte Trump eine Pressekonferenz im Hotel Four Seasons an. Tatsächlich fand die Pressekonferenz auf dem Parkplatz einer Landschaftsgärtnerei statt. Sein damaliger Anwalt Rudy Giuliani (78) trat beim Four Seasons Total Landscaping zwischen einem Sexshop und einem Krematorium auf. Laut einer Recherche der «New York Times» hatte Trump sein Team missverstanden.
Dieser Artikel wurde bereits am 18. Januar 2021 publiziert.