Seit zwei Wochen wartet die Familie von Rebecca Reusch (15) auf ein Lebenszeichen von ihrer Tochter. Am 18. Februar verschwand die Teenagerin aus dem Haus ihrer Schwester in Berlin. Seither wird sie vermisst. Ende Woche dann der vermeintliche Durchbruch: Die Polizei nimmt den Schwager der Vermissten fest. Doch wenige Stunden später ist er bereits wieder auf freiem Fuss.

Pikant: Obwohl die 3. Mordkommission und auch die Staatsanwaltschaft davon ausgehen, dass der Schwager etwas mit Rebeccas Verschwinden zu tun haben könnte, sah ein Haftrichter keinen dringenden Tatverdacht. Das schreibt die «Bild»-Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe.

«Becci, ich liebe dich von ganzem Herzen»

Fakt ist: Der Schwager von Rebecca hatte sich bei den Befragungen in Widersprüche verstrickt. Sie hatte die Nacht vor ihrem Verschwinden in seinem Haus verbracht. Seine Frau, Rebeccas Schwester, verliess früh morgens das Haus. Ohne nach der kleinen Schwester zu sehen. Er selbst gab zunächst an, um 7:15 Uhr nach Rebecca geschaut zu haben. Ihr Verschwinden habe er aber erst um 8:30 Uhr bemerkt, erzählte er später. Doch gemäss Rebeccas Vater hatte sie das Haus schon vor 7:15 Uhr verlassen. Der Schwager hätte also früher merken müssen, dass sie nicht mehr da war.

Für Polizei und Staatsanwaltschaft bleibt er weiter verdächtig. «Es gibt Widersprüche zwischen seinen Angaben und anderen objektiven Erkenntnissen», sagte Mona Lorenz, Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft, gegenüber der Zeitung.

Die Familie der Vermissten hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Rebeccas Schwester Vivien (23) schrieb am Freitagabend auf Instagram: «Becci, ich liebe dich von ganzem Herzen. Du fehlst uns so... Wir werden dich lebend finden!!!» (nim)