Die Touristin Montse Terradas ist mit Freunden im Südosten von Mallorca unterwegs, springt ins Wasser, geniesst die Abkühlung – als sie etwas an ihrer Wade spürt. «Wir bemerkten, dass uns ein Fisch berührte», zitiert «Ultima Hora» die Touristin.
Und nicht nur das: Er biss zu, so stark, dass Terradas eine blutende Wunde davon trug. Sie liess sich am Strand von Rettungsschwimmern verarzten. Laut der «Mallorca Magazin» häufen sich die Berichte über die bissigen Fische. Der Rettungsschwimmer, der Terradas verarztete, habe alleine an einem Tag 15 Fälle gezählt.
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Berichte häufen sich im Hochsommer
Die Terror-Fische sollen sich rund um Orte wie Sa Ràpita, S'Estanyol und Cala Pi im Süden der Insel aufhalten. Silvia García, Meeresbiologin der internationalen Umweltschutzorganisation Ozeana, sagt zum «Mallorca Magazin», dass es in den letzten Jahren immer wieder Berichte bissiger Fische gegeben habe.
Diese häufen sich vor allem im Hochsommer. Grund: Die Fische finden wegen der höheren Temperaturen nicht ausreichend Nahrung im Wasser und knabbern alles an, was halbwegs nach Essbarem aussieht – menschliche Hornhaut an Füssen oder vertrocknete Hautabschürfungen an den Beinen sind dann eine Delikatesse.
Meistens Jungtiere
Allerdings, so erklärt die Meeresbiologin, handle es sich dabei meiste im Jungtiere, da die erwachsenen Exemplare sich von Menschen fernhalten. «Zu den bissigen Fischarten im Mittelmeer zählen Geissbrassen und Brandbrassen, in den aller seltensten Fällen handelt es sich um ausgewachsene Exemplare.»
Garcia vermutet gegenüber dem «Mallorca Magazin», dass durch die gestiegenen Wassertemperaturen infolge des Klimawandels das Verhalten der Tiere beeinflusst wird – das müsste aber zuerst erforscht werden. (neo)