13 Bündnismitglieder beteiligt
Nato startet Verteidigungsübung mit Atomwaffen

Die Nato beginnt am Montag mit der Verteidigungsübung «Steadfast Noon». Die Manöver finden über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer statt. 13 Mitglieder des Bündnisses sind beteiligt.
Publiziert: 15.10.2023 um 19:47 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2023 um 20:28 Uhr
Drei Nato-Flugzeuge bei einer Verteidigungsübung.
Foto: imago/CTK Photo

Die Nato beginnt an diesem Montag ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen. An der Übung «Steadfast Noon» sind in den kommenden eineinhalb Wochen etwa 60 Flugzeuge beteiligt – darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52. Schauplatz der Manöver ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer. Teilnehmerstaaten sind laut Nato insgesamt 13 Bündnismitglieder, darunter Deutschland.

Die Nato betont, dass «Steadfast Noon» keine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. Bei der Übung, die bis zum 26. Oktober läuft, handelt es sich demnach um eine routinemässige Ausbildungsmassnahme. Sie werde in mindestens 1000 Kilometer Entfernung zu russischen Grenzen abgehalten.

US-Atomwaffen in Belgien und Niederlanden

Zugleich sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (64) am vergangenen Donnerstag, Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen bei der Abschreckung spielten. «Steadfast Noon» werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten.

Zum Übungsszenario und zu Details macht die Nato keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmässig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen.

Die sogenannte nukleare Teilhabe der Nato sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge zum Beispiel in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Jets an den Steadfast-Noon-Übungen. (SDA)

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