Was sich im Norden Brasiliens zugetragen hat, gleicht einem Wunder. Ein Fischer geriet mit seinem Boot in Seenot. Als das Boot sich mit Wasser füllte, kletterte der Nichtschwimmer in eine Gefriertruhe. Dieser geniale Einfall rettete ihm das Leben.
Ende Juli machte sich Romulda R.* (44) von Oiapoque in Brasilien mit einem sieben Meter langen Holzboot auf, um Fische zu fangen. So wie schon viele Male zuvor auch. Doch plötzlich wurde der Ausflug zum Überlebenskampf, als das Boot kenterte.
Tagelang trieb der Brasilianer im Atlantik und legte dabei über 400 Kilometer zurück – bei starker Hitze ohne Nahrung, Wasser und Orientierung. «Ich hatte Angst, von Haien angegriffen zu werden», sagte R. laut der britischen Zeitung «Daily Mail». Elf Tage lang musste er ausharren. Dann entdeckte ein vorbeifahrendes Schiff den 44-Jährigen. Wobei die Besatzung schon genau hinschauen musste. Um ein Haar hätten sie R. nicht gesehen. Denn: Zuerst dachte die Crew, die weisse Kühltruhe sei leer.
Er kam für 16 Tage in den Knast
Die Tage auf hoher See hatten ihm schwer zugesetzt. Er war abgemagert und seine Kleidung völlig zerfetzt. Als der Fischer an Land gebracht wurde, durfte er trotz der Strapazen nicht nach Hause. Nachdem er ärztlich versorgt worden war, nahm die Polizei ihn in Surinam, einem Mini-Staat an der Küste Südamerikas, fest und behielt ihn 16 Tage in Gewahrsam. Der kuriose Grund: Offiziell war er illegal und ohne Dokumente in das Land gekommen.
Die Odyssee des Brasilianers nahm aber dann doch ein glückliches Ende. Heute befindet sich R. wieder in seiner Heimat. Und er ist der Kühltruhe unendlich dankbar. «Ich wurde wiedergeboren.» (jwg)
*Name bekannt