Hier wird der 18-Jährige dem Richter vorgeführt
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Nach Amoklauf in Buffalo:Hier wird der 18-Jährige dem Richter vorgeführt

10 Menschen in Supermarkt erschossen
Killer (18) von Buffalo tötete aus Corona-Langeweile

Zehn Menschen sterben am Samstag bei einem Attentat in der US-Stadt Buffalo. Nun zeigt sich: Täter Payton G. (18) handelte aus purem Hass – und Langeweile.
Publiziert: 16.05.2022 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2022 um 13:40 Uhr
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Payton G. (18) tötete zehn Menschen in der US-Stadt Buffalo.
Foto: keystone-sda.ch

In militärischer Ausrüstung betritt Payton G.* (18) am Samstag (Ortszeit) einen Supermarkt in der US-Stadt Buffalo und beginnt zu schiessen. 13 Menschen werden von den Kugeln getroffen, 11 davon sind schwarz. Zehn Menschen überleben das Massaker nicht.

Jetzt werden immer mehr Hintergründe der schrecklichen Tat bekannt. Es zeigt sich: Payton G.* (18) handelte aus purem Hass und Rassismus.

«Weisser Rassist» und «Antisemit»

Zwei Tage vor seiner Tat lud G. ein 180-seitiges Manifest ins Internet, berichtet «NBC News». Darin beschreibt er seine geplante Tat minutiös. Auf mehreren Seiten berichtet er davon, sich im Internet radikalisiert zu haben – weil er sich während der Corona-Pandemie zu Hause langweilte.

Er sei ein «weisser Rassist» und «Antisemit», schreibt G. weiter. Sein Hass gelte «Demokraten», «Juden» und «Transgender-Menschen». Und: Er nennt Vorbilder für seine Taten.

Dem Christchurch-Attentäter Brenton Tarrant (31) etwa habe er sich besonders verbunden gefühlt. Tarrant erschoss am 19. März 2019 in zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch insgesamt 51 Menschen. Auch er hinterliess damals ein Manifest.

Breivik als Vorbild

In dem 180-seitigen Dokument greift Payton G. zudem wirre Verschwörungstheorien auf. In verschiedenen Internetforen sei er auf «niedrige Geburtenraten von Weissen auf der ganzen Welt» gestossen. Dies hänge mit einem «geheimen Plan» zusammen, wonach alle Weissen gegen andere Rassen «ausgetauscht» werden. Diese Verschwörungstheorie ist unter Rechtsradikalen weit verbreitet.

Tarrant ist nicht das einzige Vorbild für Payton G. Auch der norwegische Massenmörder Anders Breivik (43), der 2011 auf der norwegischen Insel Utøya 77 Menschen umbrachte, sowie ein junger Mann, der 2015 neun schwarze Menschen in einer Kirche in South Carolina tötete, bezeichnet G. als «Inspiration» für seine schreckliche Tat.

G. übertrug seine schreckliche Tat genauso wie Tarrant auf der Internetplattform «Twitch». Diese wird normalerweise zur Liveübertragung von Online-Games benutzt. «Twitch» löschte die Liveübertragung des Attentats von Buffalo nach eigenen Angaben nur zwei Minuten nach dem Start.

Lebenslange Haft droht

Einem Bericht der «New York Post» zufolge soll G. seinem Manifest ein Foto des amerikanischen Comedians Sam Hyde beigefügt haben. Der Satiriker ist seit einigen Jahren immer wieder Opfer von Falschmeldungen im Internet und wird als Täter von Terroranschlägen und Amokläufen genannt, obwohl er nachweislich nichts damit zu tun hat.

Ob sich G. damit einen üblen Scherz erlauben wollte oder versuchte, seine Tat auf andere abzuschieben, wird nun untersucht. Derzeit befindet sich Payton G. in Untersuchungshaft. Bei einem Schuldspruch droht ihm lebenslange Haft. (zis)

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