Auf einen Blick
- 3000 Euro landen täglich im Trevi-Brunnen
- Geld wird an Caritas zur Unterstützung Bedürftiger gespendet
- 2023 wurden 1,6 Millionen Euro aus dem Brunnen gefischt
Der Volksglaube besagt: Wer eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Trevi-Brunnen wirft, kehrt irgendwann zurück in die «Ewige Stadt». Zwei Münzen und man verliebt sich in eine Römerin oder einen Römer. Drei Münzen und du heiratest deine Geliebte oder deinen Geliebten. Durch diesen Brauch bleiben jährlich Millionen in Rom liegen.
Täglich landen rund 3000 Euro (gut 2800 Franken) im Wasser des Touristenmagnets. Im vergangenen Jahr wurden laut der italienischen Zeitung «Leggo» 1,6 Millionen Euro (gut 1,5 Millionen Franken) aus dem Brunnen gefischt. Das sind etwa 33'000 Kilogramm Münzen aus aller Welt. Doch wer bekommt das Geld?
Projekte für Bedürftige
Nach Abzug der Verwaltungskosten – ungefähr sechs Prozent – wird das gesamte Geld an die katholische Hilfsorganisation Caritas gespendet, die es zur Finanzierung verschiedener Projekte zur Unterstützung der Bedürftigsten in Rom verwendet.
Dazu gehört ein Supermarkt für Bedürftige und Sozialkantinen, in denen Obdachlose warme Mahlzeiten erhalten. Im Jahr 2022 wurden dort fast 53'000 Mahlzeiten herausgegeben. Auch Projekte zur beruflichen Eingliederung werden unterstützt. Ein weiterer Teil des Geldes wird dafür verwendet, Menschen mit Alzheimer zu unterstützen. Dazu werden Aktivitäten angeboten, die dabei helfen, die Symptome der Krankheit zu lindern. Hinzukommen noch Jugendzentren, in denen Ausländer Italienisch lernen können und viele Freizeitaktivitäten angeboten werden.
Der Trevi-Brunnen wird Tag und Nacht von der Polizei überwacht, damit sich Personen nicht respektlos gegenüber dem Wahrzeichen benehmen. Zudem versuchen immer wieder Personen, sich am Schatz am Grund des Brunnens zu bedienen.
Spott wegen «Planschbecken»
Das Geld wird dreimal in der Woche von Mitarbeitern der Stadt gesammelt – mit Besen und Saugschläuchen bewaffnet – und zur Caritas gebracht. Die am meisten vertretenen Währungen sind Euro, Dollar, Pfund und Yuan. Aber auch Uhren, Armbänder und sogar Zähne werden herausgefischt.
Seit kurzem liegt der Brunnen jedoch trocken, da ausserordentliche Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden. Um den Münzwurf trotzdem für die angereisten Touristen zu ermöglichen, steht vor dem leeren Trevi-Brunnen derzeit ein kleiner Ersatzpool. Dieser sorgt auf den sozialen Medien für viel Spott. Ein Nutzer schreibt: «Stell dir vor, du bist mehrere Stunden mit dem Flugzeug nach Rom geflogen, um den Trevi-Brunnen zu sehen, und findest dich dann hinter einem Zaun vor einem Planschbecken wieder.»