1,5 Millionen Dollar in nur drei Monaten ergaunert
US-Krankenschwestern verkaufen gefälschte Impfpässe

In den USA haben zwei Krankenschwestern gefälschte Impfpässe im grossen Stil verkauft und damit eine Menge Geld gescheffelt. Sie sollen rund eineinhalb Millionen Dollar eingenommen haben.
Publiziert: 03.02.2022 um 11:40 Uhr
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Diese beiden Krankenschwestern aus dem US-Bundesstaat New York verkauften gefälschte Impfpässe.
Foto: Suffolk County Police Department

Mit falschen Impfpässen machten sie richtig Geld – und wie. Zwei Krankenschwestern im US-Bundesstaat New York haben massenhaft gefälschte Impfpässe verkauft. Gleichzeitig wurden die Käufer offiziell als geimpft in ein Register eingetragen.

Ein toller Service für Impf-Skeptiker – den sich die beiden Frauen auch ordentlich zahlen liessen. Laut der Staatsanwaltschaft sollen sie innert dreier Monate über 1,5 Millionen Dollar eingenommen haben.

Bei den Fälscherinnen handelt es sich um Julie D.* (49), die Eigentümerin und Betreiberin einer Gesundheitseinrichtung für Kinder, sowie ihre Angestellte Marissa U.* (44). Die beiden wurden letzte Woche festgenommen.

Fast eine Million Dollar in bar

Aufgeflogen war der Schwindel, als sie einem Undercover-Polizisten das Dokument ausstellten, ohne dass dieser je eine Impfung erhalten hatte.

Als die Beamten anschliessend das Haus von Julie D. durchsuchten, fanden sie 900'000 Dollar in bar. Wie NBC News berichtet, fanden sie zudem schriftliche Aufzeichnungen, die die Millionen-Einnahmen dokumentieren. Demnach fuhren sie den Riesengewinn zwischen November 2021 und Januar 2022 ein.

Der Betrug wurde den Frauen leicht gemacht. Sie erhielten als medizinisches Fachpersonal Corona-Impfstoff und echte Ausweise. Und so füllten sie zwar die Impfausweise aus, aber verabreichten kein Vakzin. Für die illegal ausgestellten Impfpässe verlangten die beiden Frauen 220 Dollar pro Erwachsenen. Auch für Kinder wurden Dokumente gefälscht. Für 85 Dollar pro Stück.

Position als Fachkräfte missbraucht

Julie D. und Marissa U. wurden bereits am Freitagmorgen angeklagt. Beide plädieren auf nicht schuldig. Der Anwalt von Marissa U. sagte: Eine Anklage solle die gute Arbeit, die seine Mandantin für Kinder und Erwachsene im medizinischen Bereich geleistet hat, nicht überschatten.

Der zuständige Bezirksstaatsanwalt sieht das aber ein bisschen anders: «Diese Personen haben ihre Positionen als lizenzierte medizinische Fachkräfte ausgenutzt, um sich mittels krimineller Handlungen einen finanziellen Vorteil zu verschaffen», schrieb er in einer Mitteilung. Und: Er hoffe, dass dies eine Botschaft an all jene sendet, die das gleiche vorhatten.

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Auch in der Schweiz

Zur illegalen Ausstellung von Corona-Zertifikaten ist es auch in der Schweiz gekommen. Im Oktober flog beispielsweise im Kanton Schaffhausen ein Schweizer (20) auf, der Hunderte Zertifikate fälschte.

Im Kanton St. Gallen haben die Strafverfolgungsbehörden Kenntnis von über 9000 illegal ausgestellten Corona-Zertifikaten. In diesem Zusammenhang wurden bereits zehn mutmassliche Fälscher und Fälscherinnen verhaftet. (bra)

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