Eigentlich hätte man im Homeoffice ja viel Zeit für Sport. Ein paar Übungen zwischen zwei Telefonaten im heimischen Büro. Oder eine ausgedehnte Joggingrunde durch den nahen Wald – schliesslich fällt der Arbeitsweg weg, der normalerweise so viel Zeit in Anspruch nimmt.
In Europa liegt die Schweiz eigentlich hinter Finnland und Schweden auf dem dritten Platz der sportlichsten Länder. Dieser Podestplatz kommt wegen der Auswirkungen der Corona-Krise nun aber ins Wanken, wie eine repräsentative Umfrage der Groupe Mutuel zeigt.
Deutschschweizer fauler als Welsche
Konkret: 45 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer haben sich im letzten Jahr nämlich weniger bewegt. Das Fitnesslevel sank auf einer Skala von 1 bis 6 von 4,1 auf 3,6. Die Gruppe der 30- bis 44-Jährigen ist vom coronabedingten Bewegungsmangel besonders stark betroffen. Deutschschweizer etwas mehr als Westschweizer.
Doch warum werden Schweizerinnen und Schweizer plötzlich zu Sportmuffeln? 68 Prozent der Befragten nennen die geschlossenen Sportanlagen und Fitness-Center als Grund für den Bewegungsmangel. 34 Prozent hat auch die mangelnde Motivation zu schaffen gemacht und bei 32 Prozent hat ausserdem der fehlende Austausch mit Freunden und Teamkollegen dafür gesorgt, dass sie zum Sportmuffel wurden.
Nur 15 Prozent geben so richtig Gas
Es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie die Studie zeigt. 15 Prozent der Bevölkerung waren seit Ausbruch der Pandemie aktiver als zuvor. Darunter sind überproportional viele Westschweizer und junge Menschen. Motiviert hat sie vor allem das Bedürfnis nach frischer Luft und Natur, die eigene Gesundheit sowie mehr Zeit dank Homeoffice.
Als Sportarten beliebt sind vor allem das Wandern, das 43 Prozent der Befragten praktizieren, Fitness und Jogging mit 32 und 26 Prozent sowie Ski, Snowboard, Yoga und Velosportarten. (pbe)