Marc Reichert (41), SRF-Eishockeyexperte und Ex-Stürmer (Bern, Kloten, Ambri):
«Der Prozess der Lakers seit ihrem Wiederaufstieg ist eindrücklich. Man hat Mut bewiesen. Zunächst mit der Verpflichtung von Janick Steinmann, einem jungen Neuling als Sportchef. Er führt diesen Mut gleich weiter, indem er ohne Not Jeff Tomlinson durch einen neuen Trainer ersetzte. Die Lakers spielen frecher und mutiger. Nicht mehr nur destruktiv und abwartend. Mit schlauen Transfers wurde mit Schweizer Top-Spielern eine Breite geschaffen, die die Mannschaft trägt. Albrecht, Zangger, Lammer oder Wick spielen bei Rappi plötzlich gross auf. Die Lakers haben jedes Jahr Fortschritte gemacht. Daher überrascht mich diese Entwicklung nicht, dafür aber, dass das Team wirklich so konstant auf diesem Niveau spielt. Das ist souverän. Die direkte Playoff-Quali müsste jetzt ja ein Muss sein. Man könnte sogar den Heimvorteil anpeilen.»
Marco Bührer (42), vierfacher Berner Meister-Goalie:
«Es war mutig, nach der letzten Saison den Trainer zu wechseln. Man fragte sich: Weshalb macht Rappi das? Doch offensichtlich wurden bei den Lakers die richtigen Schlüsse gezogen. Die neue Crew kann die Mannschaft noch besser machen. Es ist beeindruckend, wie die Lakers die Spiele phasenweise sogar dominieren. Das hätte ich niemals so erwartet, zeigt aber auch, dass die Halbfinal-Qualifikation im letzten Jahr verdient und nicht einfach mit Glück zu erklären war. In dieser Liga kann man sich mit Prognosen nur die Hände verbrennen. Rappi hat einen guten Goalie und ist konstant. Eine direkte Playoff-Qualifikation ist möglich und wäre schon etwas Unglaubliches. Wieso nicht wieder in den Halbfinal? Das wäre dann aber wohl das höchste der Gefühle. Schliesslich gibt es Teams mit noch mehr Power.»
Andreas Hänni (42), Meister mit Lugano und Bern, Experte bei MySports, CEO «49ing» (Analyse, Beratung, Datenmanagement im Eishockey)
«Die Lakers treten in dieser Saison insgesamt viel abgebrühter auf. Der grosse Unterschied ist die Defensivleistung, die Quote der zu erwartenden Gegentore pro 60 Minuten bei numerischem Gleichstand ist um 0,7 Punkte tiefer. Augenfällig auch die Qualität im Angriffsdrittel: Im Vergleich zu letzter Saison haben sie zwar weniger Abschlüsse, dafür sind diese aber viel gefährlicher. Das Puckmanagement in der Angriffszone ist klar besser, gleichzeitig sind sie weniger anfällig auf gefährliche Gegenangriffe. Verwundbar sind sie noch in der Angriffsauslösung bei gegnerischem Pressing, Trainer Hedlund fordert gemäss dem schwedischen Modell kreative Lösungen statt Puckwegschlagen. Eine Prognose? Lieber nicht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |