Grosseltern leisten 100'000'000 Stunden Gratis-Arbeit für ihre Enkel
Ihr Lohn ist ein Lachen

Geschichten erzählen, basteln, Ausflüge machen: Die Grossmamis und Grosspapis dieses Landes verbringen viel Zeit mit ihren Enkelkindern. Schätzungen gehen von 100 Millionen Stunden pro Jahr aus, die sie für die Betreuung ihrer Nachkommen aufwenden.
Publiziert: 28.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:48 Uhr
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Von Gabi Schwegler

Tuch-Artistin Siiri (10) sagte mit ihrem Auftritt in der Manege ihrem Grosi Johanna Hinrikson (73) genau dafür Danke. Dafür, dass sie Zeit mit ihr verbringt. Für Hinrikson ist das selbstverständlich: «Meine zehn Enkelkinder sind ein Teil von mir, wir gehören zusammen.»

Besonders wichtig sei ihr, den Alltag mit ihren Enkelinnen und Enkeln zu teilen. «Ich will nicht nur ein Grosi sein, das man zum Sonntags-zmorge besucht – und dann wieder geht.»

Johanna Hinrikson gehört zur neuen Generation von Grosseltern. «Die Grosseltern sind heute fitter als früher», sagt Georg Gindely (42), Chefredaktor des Magazins «Grosseltern». «Sie sind unternehmenslustig und haben keinen Erziehungsstress.»

Das ist es, was Enkelkinder an ihren Grosseltern oft besonders mögen: Statt Diskussionen übers Aufräumen des Zimmers gibt es einen Ausflug in den Zoo. Das gefiel schon Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832). Anfang des 19. Jahrhunderts schrieb er in seiner Autobiografie «Dichtung und Wahrheit»: «Vor didaktischen und pädagogischen Bedrängnissen flüchteten wir gewöhnlich zu den Grosseltern.»

Die allermeisten Omas und Opas wollen für ihre Dienste kein Geld. «Sicher nicht», sagt Johanna Hinrikson. «Siiri zeigt mir mit ihrer Art viel Dankbarkeit.» Einmal habe ihre Enkelin ihr ein T-Shirt gemalt mit dem Spruch: «Du bist die beste Grossmutter der Welt.» Es war ein Kinderleibchen. «Es war so ein spontaner Ausdruck von Dankbarkeit, dass sie gar nicht merkte, dass das Shirt viel zu klein war», sagt Grosi Johanna.

Das ist ihr Lohn. Das Erleben, das Zusammensein, das Kinderlachen. Und Wertschätzung. «Es ist wünschenswert, dass die Gesellschaft wahrnimmt, dass Grosseltern nicht einfach ein bisschen Kinder hüten», sagt Georg Gindely. «Sie leisten einen grossen Einsatz und ermöglichen damit oft erst, dass ihre eigenen Kinder erwerbstätig sein können.» Für Hinrikson ist es aber mehr als nur ein Geben: «Ich gewinne viel aus diesen Beziehungen. Es ist toll, Anteil am Leben der Jungen zu haben.»

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Wie Kinder zu Artisten werden und Grosis feuchte Augen bekommen

Sie hatten nur wenige Stunden Zeit zur Vorbereitung – und nur einen Versuch: Fünf Enkel überraschten ihre Grosseltern mit einer Spezialvorstellung im Zirkus Monti. Ermöglicht wurde es durch die Aktion «BLICK erfüllt Wünsche».

Zusammen mit den Monti-Artisten studierten sie ihre Nummern ein. In Alltagskleidern standen sie in der Manege, balancierten hinter dem Zirkuszelt, rannten brüllend über die Wiese. Kurz vor der Vorstellung ging es in die Maske, und aus den Kindern wurden Miniversionen der erwachsenen Artisten.

«Manege frei!» Der Puls der Nachwuchskünstler schoss in die Höhe, aber jedes Detail sass. Sehen Sie in unserem Video, wie die Enkel ihre Gross­eltern überraschen.

Wie ein Profi fängt Cyril (9) die Ringe von Jongleur Mario Muntwyler.
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Stefan Bohrer

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