Wie lange braucht Aladin Bouddat für den Rubik's Cube?
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Knackt er den eigenen Rekord?So unglaublich schnell löst Bouddat den Zauberwürfel

Zürcher Aladin Bouddat eröffnete seinen Online-Shop im Kinderzimmer
«Ich finanziere mein Leben mit Zauberwürfeln»

Seit 13 Jahren betreibt Aladin Bouddat seinen Onlineshop für Zauberwürfel. Dabei ist der junge Unternehmer gerade mal 26 Jahre alt. Mit dem Shop finanzierte er bisher sein Leben. Seit einigen Jahren spürt er wieder einen Hype um das Drehpuzzle.
Publiziert: 05.05.2025 um 00:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2025 um 10:06 Uhr
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Im Alter von 14 Jahren hat Aladin Bouddat seinen Onlineshop gegründet.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • Junger Unternehmer gründet erfolgreichen Onlineshop für Zauberwürfel und Speedcubes
  • Aladin Bouddat plant globale Expansion und verschenkte 2500 Würfel an Schulklassen
  • Verkäufe haben sich seit 2020 verdreifacht, 30 bis 40 Pakete täglich während Corona
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Hast du schon mal einen Rubik's Cube gelöst? Das Drehpuzzle aus den Achtzigern begeistert noch heute Jung und Alt, wie Aladin Bouddat (26) weiss. Vor 13 Jahren hat er cubeshop.ch in seinem Kinderzimmer gegründet – einen Onlineshop für Zauberwürfel und Speedcubes.

«Der Cubeshop finanziert seither mein Leben», sagt Bouddat beim Treffen mit Blick. Der Zürcher ist während des Gymnasiums von zu Hause ausgezogen und steht seither finanziell auf eigenen Beinen. Mittlerweile wohnt er mit seiner Partnerin und seinem zweijährigen Sohn zusammen. Diesen Sommer schliesst er sein Bachelor-Studium an der Universität Zürich ab. Dreimal die Woche verschickt er aus seinem Lager im Start-up Space in Schlieren ZH die Pakete. Mit Erfolg: Seit 2020 haben sich die Verkäufe verdreifacht.

Vom Kinderzimmer zur GmbH

Der junge Unternehmer entdeckte seine Leidenschaft für Zauberwürfel, als er zwei Jungen beobachtete, die das Puzzle superschnell lösen konnten. Als er sich einen Würfel kaufen wollte, merkte er: «Die schnellen Speedcubes konnte man seinerzeit nur in den USA oder in China bestellen.»

Wegen der hohen Versandkosten bestellte er sechs Würfel, die er dann innert zwei Tagen an seine Klassenkameraden verkaufte. Er hatte eine Nische entdeckt. Der jetzige Informatikstudent programmierte daraufhin seine eigene Website und bestellte eine Ladung Würfel direkt aus China. Cubeshop Schweiz war geboren.

Bouddat hat mit dem Cubeshop auch schon Teams bei Cubing-Wettbewerben gesponsert.
Foto: Philippe Rossier

«Als die erste Bestellung kam, bin ich komplett ausgerastet», erinnert sich Bouddat. Seither ist der Onlineshop kontinuierlich gewachsen. Zwischendurch gab er nebenbei Nachhilfe, um sich finanziell über Wasser zu halten. Doch rasch wurde der Onlineshop zu seiner Haupteinnahmequelle.

Vor allem während der Corona-Pandemie erlebte der Student einen regelrechten Hype um Zauberwürfel: «Da habe ich 30 bis 40 Pakete pro Tag verschickt.» Zwischendurch beschäftige er Angestellte. Mittlerweile kümmert er sich neben seinem Studium in Banking & Finance sowie Informatik wieder allein um den Shop.

Der Hype um den Zauberwürfel

Onlinehändler Digitec Galaxus bemerkt die neu aufgebrannte Begeisterung um den Rubik's Cube. Bei der Migros-Tochter haben sich die Verkäufe seit 2020 vervierfacht. Allein dieses Jahr ist die Nachfrage noch mal um 45 Prozent angestiegen, wie Blick weiss. Seit vergangenem Jahr ist das Drehpuzzle gar beliebter als Schach.

Die Migros spürt seit vergangenem Jahr ebenfalls, dass die Verkäufe wieder ansteigen. Gleiches bei Manor über die letzten fünf Jahre – mit Peak während der Pandemie. Gewachsen sei auch das Sortiment. Bei Coop erfreut sich der Würfel einer konstanten Nachfrage.

Auch der Onlineshop cubeless.ch, der seit 2020 aktiv ist, bemerkt den wieder entfachten Hype. Vor allem das Interesse an den Speedcubes wächst stark.

Brack dagegen spürt keinen Trend zu Zauberwürfeln – jedoch zu anderen Knobel- und Rätselspielen.

Onlinehändler Digitec Galaxus bemerkt die neu aufgebrannte Begeisterung um den Rubik's Cube. Bei der Migros-Tochter haben sich die Verkäufe seit 2020 vervierfacht. Allein dieses Jahr ist die Nachfrage noch mal um 45 Prozent angestiegen, wie Blick weiss. Seit vergangenem Jahr ist das Drehpuzzle gar beliebter als Schach.

Die Migros spürt seit vergangenem Jahr ebenfalls, dass die Verkäufe wieder ansteigen. Gleiches bei Manor über die letzten fünf Jahre – mit Peak während der Pandemie. Gewachsen sei auch das Sortiment. Bei Coop erfreut sich der Würfel einer konstanten Nachfrage.

Auch der Onlineshop cubeless.ch, der seit 2020 aktiv ist, bemerkt den wieder entfachten Hype. Vor allem das Interesse an den Speedcubes wächst stark.

Brack dagegen spürt keinen Trend zu Zauberwürfeln – jedoch zu anderen Knobel- und Rätselspielen.

Seit 2021 ist der Onlineshop eine GmbH. Und Bouddat hat grosse Pläne: «Die Nachfrage in der Schweiz ist begrenzt. In einem nächsten Schritt möchte ich den Shop global ausweiten.» Dafür hat er bereits die Domain cubeshop.com für 3000 Dollar gekauft.

Klassischer Würfel als Verkaufsschlager

Zu seinen Kunden zählen vor allem Kinder und Jugendliche. Denn der Zauberwürfel fördert kognitive und koordinative Fähigkeiten wie das räumliche Denken. Der Student bietet in seinem Shop über 100 verschiedene Würfel an und hat alle selbst getestet. Der Verkaufsschlager ist der klassische 3x3-Würfel. Auch Bouddats Lieblingswürfel – er setzt auf ein leichtes, schnelles Modell mit Magneten zur Stabilität.

Früher hat der junge Unternehmer noch viel Geld in Googlewerbung investiert. Damit hat er aufgehört. Stattdessen startete er 2023 eine alternative Marketingkampagne. Er verschenkte insgesamt 2500 Würfel an 500 Schulklassen. Kostenpunkt: 15'000 Franken. «Ich investiere das Geld lieber in Schulen», so Bouddat. Noch heute bestellen Schulen bei ihm, weil dort das «Würfelfieber» ausgebrochen ist. In zahlreichen Wettbewerben versuchen die Anwärter, das Rätsel so schnell wie möglich zu lösen. Der Weltrekord liegt bei 3,05 Sekunden.

Mittlerweile zählt gar Google zu Bouddats Kunden. Er bietet Zauberwürfel mit Firmenlogos an. Seither kaufen auch immer mehr Geschäftskunden bei Cubeshop ein. «Einige Firmen haben schon mehrmals Cubes bestellt, unter anderem als Werbeartikel für Messen», sagt er.

Nach Abschluss seines Bachelorstudiums will Bouddat eine Anstellung im Finanzbereich suchen. Doch seinen Onlineshop will er nicht aufgeben. Er wollte schon immer früh Unternehmer werden. «Der Cubeshop ist mein Baby, und ich habe dadurch bereits viel gelernt.»

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