Weltberühmter Künstler bestellt 20'000-Fr-Matte – und will sie dann nicht
Happy End für geprellten Luzerner Teppichhersteller – dank Blick

Das Luzerner KMU Kramis Teppich Design blieb wegen eines abgesprungenen Kunden auf hohen Kosten sitzen. Nachdem Blick über den Fall berichtet hat, gibt es nun eine Welle der Solidarität, wie vom Familienunternehmen zu hören ist.
Publiziert: 20.08.2025 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2025 um 15:57 Uhr
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Tim Kramis von der Kramis Teppich Design in Altbüron LU hat Grund zur Freude.
Foto: Kramis Teppich Design AG

Darum gehts

  • Teppichmanufaktur verkauft abgelehnten Teppich in Stücken nach Blick-Artikel
  • Interessenten können Teppichstücke mit Echtheitszertifikat in stiller Auktion erwerben
  • 51 Stücke werden verkauft, Preise reichen von 50 bis 5000 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Manchmal lohnt es sich, auch negative Geschichten zu erzählen! So geschehen vor wenigen Tagen: Blick publiziert die Story, wonach ein international bekannter Künstler bei der Teppichmanufaktur Kramis aus Altbüron LU einen Teppich für 20'000 Franken bestellt, diesen nach Fertigstellung aber nicht will. Der Kunde hat nur eine Anzahlung geleistet. Die Firma bleibt auf hohen Kosten sitzen.

Doch mit dem Artikel im Blick kommt Bewegung in die Sache. «Bis heute haben sich 20 Personen gemeldet, die ein Stück des Teppichs erwerben möchten», freut sich Tim Kramis (27), der das Marketing im Familienbetrieb leitet. Das sei für ein kleines Handwerksunternehmen «eine richtig grosse Sache».

Teppichstücke von 50 bis 5000 Franken

Der Teppich ist aktuell noch nicht zerschnitten. «Wir möchten zuerst alle Interessierten persönlich kontaktieren, bevor wir diesen Schritt machen», präzisiert der Unternehmer. Jedes Stück wird mit einem Echtheitszertifikat versehen.

Doch bereits ist klar: Der Teppich wird in genau 51 Stücke zerteilt. Ein Unikat, der «runde Zipfel» des Teppichs, dazu 20 mittelgrosse und 30 kleine Stücke.

Diese werden in einer stillen Auktion verkauft. Das Unikat gebe es ab 5000 Franken, die mittleren Stücke ab 175 und die kleinen Stücke ab 50 Franken. Kramis werde jeweils die höchsten Gebote pro Kategorie berücksichtigen. Der Clou: Wer ein Stück erwirbt, erfährt auch den Namen des Künstlers. «Vertraulich», so Kramis.

Überschuss wird gespendet

Idealerweise sollten damit die fehlenden 10'000 Franken wieder eingenommen werden. «Für uns als kleiner Familienbetrieb ist es wichtig, den fehlenden Betrag einzunehmen», holt Kramis aus. Sollte aber mehr als der fehlende Betrag von 10'000 Franken eingenommen werden, würde der Überschuss gespendet. Und zwar der Stiftung WQ in Solothurn. Diese unterstützt Menschen, die nach Krankheit oder Unfall den Weg zurück ins Berufsleben finden – vor allem in handwerklichen Berufen.

Kramis ist überwältigt von den Hilfsangeboten: «Menschen haben uns geschrieben, die ähnliche Situationen erlebt haben oder die dankbar sind, dass wir das Thema so offen angesprochen haben.»

Insgesamt ergaben sich durch den Artikel sowie durch Linkedin-Posts von Kramis viele neue Kontakte. In sozialen Medien ist das Unternehmen längst zu Hause, beispielsweise auf Tiktok.

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