Wegen strengeren Regeln?
Jeder Dritte umgeht Homeoffice-Regeln mit Trick

Zuletzt pfiffen immer mehr Firmen ihre Angestellten wieder zurück ins Büro. Mitarbeitende haben darauf eine passende Antwort. Sie sprechen sich inoffiziell mit ihrem Chef ab und arbeiten heimlich mehr von zu Hause aus.
Publiziert: 27.05.2025 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2025 um 17:37 Uhr
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Homeoffice ist für Schweizerinnen und Schweizer sehr wichtig.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Viele Arbeitnehmende arbeiten mehr im Homeoffice als offiziell erlaubt
  • Heimliche Absprachen mit Vorgesetzten und bewusste Terminplanung für mehr Homeoffice
  • 47 Prozent würden Lohneinbussen für Homeoffice akzeptieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Corona hat dem Homeoffice zum Durchbruch verholfen. Das Virus ist zwar mittlerweile weg, von zu Hause aus gearbeitet wird weiterhin. Und immer wieder gibts rund um das Thema heisse Diskussionen. Unter anderem auch, weil Schweizer Firmen ihre Angestellten wieder vermehrt zurück ins Büro beordern. Das sorgte bei Mitarbeitenden für grossen Ärger. Jetzt zeigt eine neue Umfrage von Indeed: Viele Arbeitnehmende sind mehr im Homeoffice, als die offiziellen Regeln des Arbeitgebers erlauben. Und dafür haben sie gewisse Tricks.

Die Jobseite befragte dafür Personen, die mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice arbeiten. Dabei gibt fast jeder Dritte an, heimliche Absprachen mit dem direkten Vorgesetzten zu treffen, um häufiger von zu Hause aus arbeiten zu können. Vorausgesetzt, die Leistung stimmt. Die Homeoffice-Beschränkungen werden also oftmals unerlaubt umgangen.

Arzttermin am Präsenztag

Ein weiterer Trick: Jeder Zweite gab bei der Umfrage an, private Verpflichtungen wie Arzt- oder Handwerkertermine bewusst auf Präsenztage zu legen, um so nicht am Arbeitsplatz erscheinen zu müssen. «Selbst Beschäftigte, die offiziell im Homeoffice arbeiten dürfen, empfinden die bestehenden Regelungen oft als zu starr oder unflexibel», meint Stefanie Bickert, Job-Expertin bei Indeed. «Firmen, die mit strengeren Anwesenheitsvorgaben zur Präsenz gegensteuern, laufen Gefahr, an der Lebenswirklichkeit ihrer Belegschaft vorbeizuplanen.»

Denn Arbeiten von zu Hause ist weiterhin sehr beliebt. Mit 47 Prozent würde fast die Hälfte der Befragten Lohneinbussen für Homeoffice in Kauf nehmen. 42 Prozent bestätigen sogar, dass sie sich einen neuen Job suchen würden, sollte ihr Arbeitgeber sie vollständige ins Büro zurückpfeifen. 

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Mehrwert ist wichtig

Trotz aller Liebe zum Homeoffice: Den Angestellten geht es nicht ausschliesslich darum, dem Arbeitsplatz fernzubleiben. Drei von vier entscheiden sich bewusst für mehr Präsenz als nötig, wenn sie darin einen Mehrwert sehen. Hauptgründe sind die Beziehungspflege, der Zugang zu informellen Informationen und der Wechsel der Arbeitsumgebung.

Themen wie die Chancen auf eine Beförderung und die Sichtbarkeit der eigenen Leistung sind zweitrangig. Die Lust auf Homeoffice bleibt bestehen. Und Firmen, die gegensteuern, müssen sich auf Gegenwehr gefasst machen.

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