Venedig als Vorbild
Kommt jetzt auch eine Eintrittsgebühr am Gardasee?

Mit 1,4 Millionen Übernachtungen pro Jahr bei 8000 Einwohnern stösst Sirmione an seine Grenzen. Die Gemeinde erwägt nun Eintrittsgebühren und Voranmeldungen für Touristen – und folgt damit dem Beispiel anderer italienischer Städte im Kampf gegen den Massentourismus.
Publiziert: 07.05.2025 um 10:10 Uhr
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Sirmione ist ein malerisches Mittelalterstädtchen in Italien am Gardasee.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Gardasee-Gemeinde plant Eintrittsgebühr für Tagestouristen wegen Besucheransturm
  • Sirmione: 1,4 Millionen Übernachtungen jährlich bei nur 8000 Einwohnern
  • Andere italienische Städte haben bereits Massnahmen ergriffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Mit seiner Festung und malerischen Lage ist Sirmione eine der schönsten Gemeinden am Gardasee. Doch das italienische Städtchen kämpft mit einem Besucheransturm. Auf die rund 8000 Einwohner kommen jährlich 1,4 Millionen Übernachtungen, berichtet der italienische Staatssender Rai. Die zahlreichen Tagestouristen sind dabei noch nicht einmal eingerechnet.

Die Einheimischen sind zunehmend genervt. Alleine am ersten Mai-Wochenende strömten 75'000 Besucher in die schmalen Gassen, schreibt die britische «Times». «Die Zahl der Besucher muss gedeckelt werden – im Interesse der Sicherheit, der Lebensqualität der Bewohner und der Gäste selbst», zitiert Rai den Chef des örtlichen Hotelierverbands.

Venedig verlangt 10 Euro pro Tag – Sirmione diskutiert noch

Nun will die Gemeinde Konsequenzen aus dem Rekordansturm ziehen. Die Stadtverwaltung denkt über eine Eintrittsgebühr nach – analog zum 150 Kilometer entfernten Venedig, wo Tagestouristen bis zu zehn Euro zahlen müssen. Wie hoch der Eintrittspreis am Gardasee ausfallen soll, wird noch diskutiert. Zudem sollen Gäste in Zukunft an stark besuchten Tagen im Voraus buchen müssen.

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Neben Venedig – und jetzt allenfalls Sirmione – haben weitere italienische Tourismushotspots schon vorher Massnahmen ergriffen: Der Archäologiepark in Pompeji bei Neapel beschränkte im November 2024 die Zahl der Besucher auf 20'000 und führte personalisierte Eintrittskarten ein. Und Florenz kämpft mit einem Zehn-Punkte-Plan gegen den Massentourismus. So hat der Stadtrat unter anderem Schlüsselboxen verboten, weil diese oft von Kurzzeitvermietern für die Schlüsselübergabe verwendet werden. Touristenführer dürfen zudem keine Verstärker und Lautsprecher mehr einsetzen.

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