Tschüss Eigenmarken – jeder zehnte Artikel weg
Migros kickt 1000 Produkte aus ihrem Sortiment

Die Migros streicht ihre Eigenmarken zusammen. Dabei fliegen 1000 Produkte aus den Regalen. Vor allem Doublette sollen verschwinden.
Publiziert: 04.10.2025 um 15:40 Uhr
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Aktualisiert: 16:19 Uhr
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Die Migros attackiert ihre Eigenmarken.
Foto: Riccarda Campell

Darum gehts

  • Migros reduziert Eigenmarken und Produkte für klareres und übersichtlicheres Angebot
  • 10 Prozent der Artikel, rund 1000 Produkte, verschwinden in zwei Jahren
  • Viele Produkte werden künftig einfach «Migros» heissen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Nach dem grossen Umbau der Migros-Fachmärkte setzt der orange Riese den Rotstift gleich am nächsten Ort an: in den Regalen der Supermärkte. Seit Anfang Woche ist klar, dass von den rund 250 Eigenmarken deren 80 verschwinden. Fast jede Dritte wird gestrichen. Das hat auch Konsequenzen auf die Anzahl Produkte. 10 Prozent der Artikel werden innerhalb der nächsten zwei Jahre verschwinden. Das berichten die Zeitungen von CH Media.

Im «Migros-Magazin» deutete dies Marketingchef Rémy Müller (43) bereits an: «Wir überarbeiten derzeit unsere Sortimente und trennen uns von zahlreichen Doubletten.» Dabei geht es um die nationalen Eigenmarken. Also beispielsweise Mirador-Würze, Risoletto-Riegel und Total-Waschmittel. Diese Artikel gibt es in allen Supermärkten der Migros, vom Tessin bis nach Schaffhausen.

1000 Produkte betroffen

Dieses Sortiment beinhaltet rund 10'000 Artikel. Dementsprechend kickt der Detailhändler rund 1000 Produkte aus den Regalen, wie Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir gegenüber CH Media bestätigt. «Diese Anpassung erfolgt im Rahmen unserer Supermarktstrategie, um unser Angebot klarer und übersichtlicher zu gestalten.»

Dabei gehe es um eine gesamtheitliche Prüfung des Angebots. «Ziel ist es, weniger bekannte Marken oder Produkte mit Doppelungen zu reduzieren, um die Orientierung zu erleichtern.» Wer in Zukunft vor dem Joghurt-Kühlregal steht, wird also bald nicht mehr zwischen gefühlt Hunderten Marken entscheiden müssen.

Weniger Aufwand

Die Migros kann damit schlussendlich Geld sparen. Denn ein grösseres Sortiment bedeutet gleichzeitig mehr Liefer- und Lageraufwand und zuletzt auch höhere Personalkosten. Kundinnen und Kunden müssen sich dabei damit abfinden, dass ihr Lieblingsprodukt womöglich nicht mehr erhältlich ist.

Oder es kommt in einer anderen Verpackung einher. Wie bereits kommuniziert, verschwinden gewisse Eigenmarken komplett. Betroffen sind vor allem Nischenlinien, die kaum jemand kennt. Marketingchef Müller sagte im «Migros-Magazin»: «Frey, Farmer oder Blévita kennt wohl jeder. Aber wer hat schon mal von Oh!, unserer High-Protein-Marke, gehört?» Künftig sollen viele Produkte schlicht und einfach «Migros» heissen.

Statt Eigenmarken wie M-Classic oder Oh! klebt dann nur noch das bekannte Logo auf Shampoo, Hüttenkäse oder Snacks. Sogar vor der Kultmarke M-Budget macht die Migros keinen Halt.

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