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Swiss erwägt Einsatz von Billig-Crews auf Kanada-Flügen

Die Swiss erwägt den Einsatz indischer Flugbegleiter auf Kanada-Flügen. Die Gehälter der indischen Crews liegen um einiges tiefer als die der Swiss-Mitarbeitenden.
Publiziert: 03.10.2025 um 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2025 um 17:10 Uhr
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Die Swiss will mit indischen Billig-Crews Kosten sparen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Swiss prüft Einsatz indischer Flugbegleiter auf mehr Flügen, besonders nach Montreal
  • Gehälter in Indien deutlich niedriger als in der Schweiz
  • 230 internationale Crew-Mitglieder bereits an ausländischen Stützpunkten beschäftigt
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Die Fluggesellschaft Swiss prüft aus Kostengründen den Einsatz indischer Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter künftig auch auf Flügen nach Montreal. Deren Saläre liegen umgerechnet bei 580 bis 950 Franken pro Monat, wie die Zeitungen des CH-Media-Verlags am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete.

«Wir prüfen derzeit den Einsatz indischer Cabin Crew Member auf der Strecke nach Montreal», teilte eine Swiss-Sprecherin der Nachrichtenagentur AWP mit. Neueinstellungen seien in diesem Zusammenhang nicht geplant. Es würden Personen auf der Route Zürich-Montreal eingesetzt, die derzeit zwischen Zürich und Dubai im Einsatz stünden. Eine endgültige Entscheidung steht derzeit noch aus.

«Entscheidung steht noch aus»

«Wir prüfen fortlaufend verschiedene Möglichkeiten, um unsere Cabin Crew Member bestmöglich einzusetzen», sagte ein Swiss-Sprecher den Zeitungen. «Eine endgültige Entscheidung steht derzeit noch aus.»

Bereits heute beschäftigt die Lufthansa-Tochter rund 230 sogenannte «International Cabin Crew Members» an ausländischen Stützpunkten in Indien, Thailand, China und Japan. Diese Angestellten tragen Swiss-Uniformen, haben jedoch keinen Gesamtarbeitsvertrag – mit Ausnahme der japanischen Crews – und verdienen deutlich weniger als ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen.

Gewerkschaft kritisiert «Lohndumping»

Die Airline rechtfertigte den Einsatz mit sprachlichen und kulturellen Gründen auf bestimmten Routen. Zudem sei die Beschäftigung von Personal im Ausland im Gesamtarbeitsvertrag mit der Gewerkschaft Kapers geregelt und kontingentiert, erklärte der Swiss-Sprecher.

Die Gewerkschaft Kapers kritisierte das Vorgehen scharf und sprach von «klassischem Lohndumping». Die Gewerkschaft kündigte an, Ende Jahr mit der Airline über bessere Anstellungsbedingungen verhandeln zu wollen. Die Swiss wies die Kritik zurück. «Die Vergütung unserer indischen Cabin Crew Member liegt im Branchenvergleich in Indien über dem Durchschnitt», so die Firmensprecherin.

Die Diskussion erhält Brisanz vor dem Hintergrund der Konzernstrategie: Am Kapitalmarkttag der Lufthansa wurde bekräftigt, dass bis 2030 auch aus Kostengründen rund die Hälfte aller Kurz- und Mittelstreckenflüge von günstigeren Airlines ausserhalb des Kernkonzerns durchgeführt werden soll.

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