Darum gehts
- WEF-Gründer Klaus Schwab schlägt Kompromiss vor: Ehrenpräsidentschaft und weitere Aktivität für WEF
- 87-jähriger Schwab hat noch Millionenforderung gegenüber dem WEF ausstehend
- Interner Machtkampf mit Thomas Buberl
Das berühmte World Economic Forum (WEF) steht vor einer turbulenten Phase. Dem Gründer und langjährigen Vorsitzenden Klaus Schwab (87) werden Machtmissbrauch und Governance-Verfehlungen vorgeworfen. Schwab hat deshalb vor zwei Wochen seinen Rücktritt angekündigt, jedoch ohne Schuldeingeständnis.
Jetzt tritt Schwab zur Gegenoffensive an. Laut der «SonntagsZeitung» plant der geschasste WEF-Gründer, an der nächsten virtuellen Sitzung des WEF-Vorstands am 13. Mai teilzunehmen. Dort möchte er seinen Standpunkt darlegen und einen Kompromissvorschlag unterbreiten.
Konkret schlägt Schwab vor, die Ergebnisse einer gegen ihn lancierten Untersuchung zu akzeptieren und zu veröffentlichen. Er geht immer noch davon aus, dass die Vorwürfe haltlos sind. Im Gegenzug soll Schwab den Titel eines Ehrenpräsidenten erhalten – Peter Brabeck (80) würde Präsident bleiben – und damit weiterhin für das WEF aktiv bleiben. So könnte er beispielsweise versuchen, hochrangige Teilnehmer für das WEF zu gewinnen.
Zweikampf zwischen Schwab und Buberl
Ob dieser Kompromiss durchkommt, ist höchst ungewiss. Insider berichten von Bestrebungen, Schwab vollständig vom WEF auszuschliessen. Insbesondere die Beziehung zwischen Schwab und Thomas Buberl (52) gilt als belastet. AXA-Boss Buberl ist Vorsitzender des WEF-Prüf- und Risikoausschusses. Schwab wirft Buberl indirekt vor, eigene Ambitionen beim WEF zu verfolgen.
Der 87-Jährige hat inzwischen seinen Rücktritt als Fehler bezeichnet, schliesst jedoch eine Rückkehr als Präsident aus. Schwab-nahe Quellen behaupten, die Vorwürfe seien vage und ohne konkrete Beweise.
Sollte das WEF nicht auf Schwabs Vorschläge eingehen, droht ein Rechtsstreit. Schwab hat noch eine Millionenforderung gegenüber dem WEF, die er in diesem Fall geltend machen könnte. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für die Zukunft des Forums und die Rolle seines Gründers.