Schweizer Idee
Sawiris unterstützt Bau einer Flüchtlingsstadt

Erstmals besucht Unternehmer und Buchautor Christian Kälin das Gebiet, auf dem eine Stadt für Flüchtlinge erbaut werden soll. Seine Idee unterstützt unter anderen Samih Sawiris.
Publiziert: 27.04.2025 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2025 um 12:17 Uhr
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In seinem neuen Buch «Free Global Cities» lässt der Unternehmer Christian Kälin Prominente zu seiner Vision einer Flüchtlingsstadt Stellung nehmen.
Foto: PR
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Erich Bürgler
Bilanz

Was lange Zeit als utopisches Vorhaben galt, macht nun Fortschritte. Der Unternehmer Christian Kälin (54) will eine Stadt für arbeitssuchende Flüchtlinge bauen. Dazu hat er 2017 die Andan Foundation ins Leben gerufen. Jüngst stand er zum ersten Mal auf dem Boden, der dereinst das Fundament für eine solche Metropole bilden könnte. Um welches Land es sich handelt, will Kälin noch nicht bekannt geben. «Das Gebiet befindet sich in einer Nation mit einer stabilen, demokratisch gewählten Regierung», sagt Kälin. Das sei wichtig. Denn die Migranten und Migrantinnen, die mit ihrer Arbeit zum Gedeihen der Stadt beitragen sollen, suchen Stabilität. Weltweit sind mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Konflikten und Verfolgung.

Artikel aus der «Bilanz»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Bilanz» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du unter bilanz.ch.

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Kälin, Chairman der auf die Vermittlung von Staatsbürgerschaften spezialisierten Henley & Partners, ist mit seiner Vision nicht allein. Dieser Tage erscheint sein Buch «Free Global Cities». Die Welt brauche Orte, so die Grundidee, an denen Flüchtlinge und andere Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, die Möglichkeit haben, zu arbeiten, zu studieren und sich ein neues Leben aufzubauen. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten kommen im Buch zu Wort.

Einer der prominenten Fürsprecher ist Kishore Mahbubani (76), singapurischer Diplomat und ehemaliger Präsident des UN-Sicherheitsrats. Zu den Autoren gehört auch der Andermatt-Investor Samih Sawiris (68). Er hat in Ägypten ganze Städte erschaffen, die als Ferienresorts dienen. Nun geht es um den Bau einer autonomen Stadt für Flüchtlinge. Private sollen sie finanzieren. Anreize sind eine mögliche Wertsteigerung von Investitionen in Immobilien und der Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften.

«Jurstische Hürden sind beträchtlich»

Die Autonomie gilt als Knackpunkt für die Umsetzung des Projekts. An der kürzlich durchgeführten Erkundungstour nahmen neben Architekten und Juristen auch hochrangige politische Vertreter des vorgesehenen Landes teil. Die Regierung befürwortet das Vorhaben grundsätzlich. Doch als Nächstes geht es um die juristischen Details. Wie hoch ist der Grad an Autonomie? Wann greifen die Gesetze des Landes und wann die speziellen Regeln der neu geschaffenen Stadt?

Die Migrantinnen und Migranten müssten sich bewerben und einen Vertrag unterzeichnen, in dem sie sich mit den Lebensbedingungen in der neuen Stadt einverstanden erklären. Christian Kälin spricht in diesem Zusammenhang von «Vertragsbürgern».

«Der ganze Prozess wird noch länger dauern. Die juristischen Hürden sind beträchtlich», sagt Kälin. Zugleich betont er, dass keine andere Organisation weltweit in den Bemühungen, ein autonomes Gebiet zu erschliessen, so weit sei wie die Andan Foundation. Kälin und sein Team verhandeln mit weiteren Regierungen.

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