Darum gehts
- Läderach ist Königssponsor beim ESAF und präsentiert einen Schoggi-Muni
- Kakaopreise steigen stark, Schokoladenhersteller erhöhen die Preise
- Läderach erhöhte Preise in der Schweiz um zwei bis drei Prozent
In 93 Tagen ist es so weit: Dann startet das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) im Glarnerland. Einer der sieben Königspartner ist in diesem Jahr der Schoggiproduzent Läderach, der im Kanton Glarus beheimatet ist. «Für uns war klar: Bei diesem Jahrhundertereignis im Kanton müssen wir dabei sein», sagt CEO Johannes Läderach (38) an einer Medienkonferenz am Dienstag.
Die Krönung der Veranstaltung war die Präsentation des Schoggi-Munis – in Form der berühmten Trauffer-Kuh. Der kreative Kopf dahinter ist Elias Läderach (37), der Bruder des Geschäftsführers. Eine Tonne Schokolade steckt im Läderach-Muni. Kaufen kann man ihn zwar nicht. Der Hersteller könnte aber wohl einen Haufen Geld für die Kreation verlangen. Allein der Kakaopreis liegt für eine Tonne bei mittlerweile 8132 Dollar. Das ist drei- bis viermal mehr als im Durchschnitt.
«Die Kakaopreise sind für die ganze Schokoladenbranche eine grosse Herausforderung», sagt Läderach später im Gespräch mit Blick. Auch das Familienunternehmen bekommt die Mehrkosten zu spüren – jedoch weniger stark als andere Schokoladenhersteller. «Den grösseren Teil des Preises macht unser Handwerk im Kanton Glarus aus.» Denn Läderach produziert die komplette Schoggi im Glarnerland zu Schweizer Fixkosten – und verteilt seine Produkte anschliessend in die 220 Läden in 24 verschiedenen Ländern.
Auswirkungen auf die Preise hat der gestiegene Kakaopreis dennoch: «In der Schweiz haben wir die um zwei bis drei Prozent erhöht, aber nur auf ausgewählte abgepackte Produkte», erklärt der Geschäftsführer. Die Preise für Frischschoggi blieben gleich. Ob es dieses Jahr noch weitere Preiserhöhungen gibt, hat das Unternehmen noch nicht entschieden.
Im Ausland musste der Schokoladenhersteller stärker an der Preisschraube drehen. Wegen des starken Frankens hat Läderach die Preise in anderen Ländern immer wieder erhöht. Generell kostet die Schoggi im Ausland gleich viel – wenn nicht sogar mehr – als in der Schweiz.
Höhere Preise auch beim Discounter
Der Schoggihersteller Lindt erhöhte die Preise letztes Jahr ebenfalls – weltweit um 6,3 Prozent. «Die Preise werden 2025 nochmals im zweistelligen Bereich steigen», kündigte CEO Adalbert Lechner (63) bei der Präsentation der Jahreszahlen an. Auch die Pressestelle spricht von weiteren Preiserhöhungen für das laufende Jahr.
Die finalen Preise bestimmen schlussendlich die Detailhändler – in Absprache mit den Herstellern. Auch Discounter bleiben vor höheren Schoggipreisen nicht verschont, die zumindest teilweise an die Kundschaft weitergereicht werden. «In den vergangenen sechs bis zwölf Monaten sind die Schokoladenpreise insgesamt um rund 10 bis 15 Prozent gestiegen», sagte Denner-Chef Torsten Friedrich (48) diese Woche im Interview mit Blick. Für diesen Sommer rechnet er mit weiteren Preisschüben in diesem Ausmass.
Ob der Kakaopreis noch weiter steigt, wagt der Läderach-CEO nicht einzuschätzen. Doch er hat eine Theorie, dass Schleckmäuler bei schlechter Konsumentenstimmung gar etwas mehr Schoggi konsumieren. «Schokolade hat einen Tröstereffekt. Man kauft sich halt gerade kein teures Auto oder Kleidung, aber etwas für den Genuss gönnt man sich immer.»