Darum gehts
Nach den Ferien ist vor den Ferien. Der Koffer ist nach dem Oster-Trip noch gar nicht fertig ausgepackt, schon träumen wir vom nächsten Erlebnis.
Doch die Sommersaison ist auch die Zeit der grossen touristischen Migration. Schweizer Reisende müssen je nach genutztem Verkehrsmittel mit diversen Hindernissen rechnen. Blick liefert dir Tipps, damit deine Ferienreise im Juli oder August nicht zum Albtraum wird.
Bahn
– Einschränkungen auf den Achsen von Genf und Basel via Simplontunnel und Domodossola (I) nach Mailand: Zwischen 8. Juni bis 27. Juli und 30. August bis 13. September 2025 gibt es keine Zugverbindungen zwischen Domodossola und Mailand. Dies wegen Bauarbeiten. Die SBB und Trenitalia setzen Busverbindungen als Bahnersatz ein. Die Ersatzbusse zwischen Domodossola und Mailand sind bereits im Online-Fahrplan ersichtlich, weitere zwischen Genf, Martigny und Mailand ab Anfang Mai. Reisende müssen mit einer Stunde mehr Reisezeit rechnen.
– Nachtzüge sind eine gute Alternative zu Auto oder Flug. Aus der Schweiz sind aktuell 24 Destinationen per Nachtzug direkt erreichbar – darunter Wien, Amsterdam, Prag, Budapest, Berlin oder Hamburg. «Das ist ideal für Familien mit zwei Kindern, die ein Nachtzug-Abteil zu viert buchen können», sagt Michael Jakob (50) von Railtour. Das Frühstück werde ans Bett serviert.
– Nicht vergessen: Interrail ist wieder in. Das Zugbillett gibts für verschiedene Zeiträume und europäische Länder, aber mehr oder weniger in zwei Varianten: Man kauft eine bestimmte oder eine unbegrenzte Anzahl an Zugfahrten. Wichtig: Auf Fernverkehrsverbindungen im Ausland muss ein Sitzplatz reserviert werden.
Flugzeug
– An Schweizer Flughäfen drohen lange Wartezeiten. «Skyguide wird sich schwertun, das Flugaufkommen störungsfrei abzuwickeln», sagt Swiss-CFO Dennis Weber (45). Auch die Europäische Organisation zur Sicherung der Luftfahrt rechnet in diesem Sommer mit massiven Flugverspätungen. Heisst für Passagiere: Die Spitzenzeiten möglichst vermeiden. Das gilt insbesondere für Wochenenden in der Sommerferienzeit. Zudem solltest du gut vorbereitet zum Flughafen reisen, um die Wartezeiten nicht unnötig zu verlängern. Kommt es dennoch zu massiven Verspätungen, hast du Anspruch auf Entschädigung: Innerhalb von Europa sind diese in der Fluggast-Verordnung 261/2004 geregelt, bei interkontinentalen Flügen im Montrealer Übereinkommen.
– Swiss reagiert, indem sie vorübergehend Frequenzen auf einigen Langstreckenflügen reduziert. Ein stabiler Flugbetrieb hat höchste Priorität. Damit sinkt aber die Verfügbarkeit von Plätzen. Wer noch nicht gebucht hat, sollte bald zugreifen.
– 2025 führten Grossbritannien (seit April), Frankreich (seit März) und Dänemark (seit Januar) neue Passagiersteuern ein. Diese erhöhen die Reisekosten bei Abflügen aus diesen Ländern – auch im Transitverkehr – erheblich.
– Flughafensperrung: Der Flughafen St. Gallen-Altenrhein ist vom 11. bis 31. August 2025 wegen Pistensanierung geschlossen.
Auto
– Während der Sommerferien ist das Verkehrsaufkommen auf europäischen Autobahnen immer hoch. Mit spezialisierten Onlinediensten und Apps kannst du dich über die aktuelle Stausituation und Verkehrsprognosen informieren. In der Schweiz bietet unter anderem der TCS Echtzeit-Informationen, in Deutschland der ADAC und in Österreich der ÖAMTC. In Frankreich ist Bison Futé, in Italien infoviaggiando.it hilfreich.
– Vor der Reise solltest du den Fahrzeugzustand überprüfen, insbesondere die Reifenprofile und Bremsen. So verhinderst du nicht nur Pannen, sondern auch Bussen, etwa in Italien.
Fähre
– Weil Fähren in den Sommermonaten stark frequentiert sind, ist es ratsam, frühzeitig Fahrpläne zu prüfen und Reservierungen vorzunehmen. Rebecca Giger (33), Inhaberin des Cruise & Ferry Center in Muri AG, empfiehlt Italienreisenden, statt in Genua im nur wenig weiter südlich liegenden Livorno zuzusteigen. Das ist oft günstiger und entspannter. Für Autoreisen nach Griechenland lohnt es sich, ab Ancona die Fähre nach Durrës in Albanien zu nehmen. Von dort aus ist es dann nicht mehr weit nach Griechenland. Auch Reisen in den Norden sind mit dem eigenen Auto gut möglich, dank Fährverbindungen ab Kiel (D), Hirtshals (DK) und anderen Städten.
– Ein Tipp zum Schluss: Giger empfiehlt Preisvergleiche bei der Anreise zum Ferienziel. Familien, die mit dem Auto oder der Bahn unterwegs sind und per Fähre auf ihre Ferieninsel gelangen, seien fast immer günstiger unterwegs als per Flugzeug.