Darum gehts
- Migros feiert 100-jähriges Jubiläum mit Werbefilm in Zürcher Altstadt
- Statisten in 1920er-Jahre-Kostümen und Oldtimer-Buicks prägen das Filmset
- Umfangreiches Jubiläumsprogramm unter dem Motto «Merci» geplant
Steht man an diesem Mittwochmorgen vor der Zürcher Münsterbrücke, hat man das Gefühl, in der Zeit zurückgereist zu sein. Über das Kopfsteinpflaster rollen zwei Buick-Oldtimer aus den späten 1920er-Jahren. Frauen in den berühmten «Flapperkleidern» der «Roaring Twenties» und Männer in Anzügen mit Nadelstreifen- oder Karo-Muster spielen Statisten, die gemächlich durch Zürich schlendern.
Was ist da los? Blick weiss: Beim Grossaufgebot in der Zürcher Altstadt handelt es sich nicht etwa um eine Hollywood-Produktion, sondern um einen Werbefilm zum 100-jährigen Bestehen des orangen Riesen. Das bestätigt die Migros-Medienstelle auf Anfrage. «In einem Werbefilm präsentieren wir die historischen Ereignisse rund um die Gründung der Migros. Alles Weitere bleibt vorerst eine Überraschung», heisst es.
Migros hat schon an diversen Orten in der Schweiz gedreht
Blick weiss ausserdem von einem Insider, der sich gut mit dem Grossprojekt auskennt: Der Werbeclip ist schon seit 2023 in Planung. Und für das umfangreiche Jubiläumsprogramm unter dem Motto «Merci» lässt sich die Migros nicht lumpen. So wurde vergangene Woche bereits im Bundeshaus in Bern und vor wenigen Tagen auf einem Dampfschiff vor der Zürcher Halbinsel Au gedreht.
Bei der Szene auf der Münsterbrücke soll ein stürmischer Junge auf seinem Velo ein Berg Gipfeli vor dem Migros-Verkaufswagen – der mit «Migros AG» beschriftet ist – umstossen. Schreit der Regisseur «Cut», müssen Helfer die Szene wieder komplett neu präparieren. Das dauert: Bis Mittwochnachmittag bleibt die Münsterbrücke für Aussenstehende unpassierbar.
Passanten und Velofahrerinnen haben gegenüber dem Grossaufgebot gemischte Gefühle. «Ich muss zur Arbeit!», oder «Mein Tram fährt gleich!», ertönt es von Pendlern, die eigentlich über die Münsterbrücke müssten. Wegen des Drehs müssen sie jetzt über umliegende Brücken auf die andere Uferseite gelangen. «Das ist aber ärgerlich!» ruft eine ältere Dame aus.
Andere verfolgen das Geschehen gespannt und filmen fleissig mit ihren Handys. «Das ist aber cool! Wie alt sind die ‹Chläpf›?», fragt ein Herr und meint die beiden Oldtimer. «Etwa hundert Jahre», schätzt der Sicherheitsangestellte am Absperrband.