Darum gehts
- Janssen prüft Schliessung des Werks in Bern-Bümpliz, Hunderte Angestellte betroffen
- Gründe: Impfstoff unwirksam, Auslaufen der Lentiviral-Vektor-Produktion in Bern
- Bis zu 300 Mitarbeiter könnten von einer möglichen Schliessung betroffen sein
Grosses Zittern bei mehreren Hundert Schweizer Angestellten der Firma Janssen: Der Impfstoffentwickler prüft die Schliessung seines Werks in Bern-Bümpliz. Am Dienstag hat er bei den Mitarbeitenden ein Konsultationsverfahren zur Suche nach Alternativen eröffnet. Von einer Schliessung des Werks könnten bis zu 300 Angestellte betroffen sein.
Wie die Tochterfirma des US-Pharmariesen Johnson & Johnson am Dienstag mitteilte, gibt es zwei Gründe für die Überlegungen, das Werk in Bern zuzumachen. Erstens weist ein neuer Impfstoff zur Vorbeugung von Infektionen durch Kolibakterien nicht die gewünschte Wirksamkeit auf. Zweitens läuft in Bern die Produktion der Lentiviral-Vektor-Produktion demnächst aus. Noch während der Pandemie hatte Janssen Erfolg mit dem Covid-19-Impfstoff.
Gründung vor über 125 Jahren
Das global tätige Unternehmen Johnson & Johnson steht laut Mitteilung vor der Einweihung eines neuen, viel grösseren Werks in den Niederlanden. Das Janssen-Werk in Bern hat eine lange Geschichte: Es wurde 1898 als Schweizerisches Serum- und Impfinstitut gegründet. Seit 2011 gehört es zum Konzern Johnson & Johnson, der das Werk in die belgische Pharma-Tochter Janssen eingegliedert hat.