Darum gehts
- Mehr Firmenkonkurse in der Schweiz, vor allem in Baubranche und Gastronomie
- Gesetzesänderung ermöglicht Steuerschuld-Eintreibung per Konkursverfahren seit 2025
- 40'867 neue Unternehmen registriert, ein Plus von 4,3 Prozent
Ein Konkurs ist noch nichts Aussergewöhnliches: Nur knapp die Hälfte der neu gegründeten Unternehmen ist nach fünf Jahren noch aktiv. Dies zeigte eine Studie des Instituts für Jungunternehmen (IFJ). Bedeutet: Eine Firmenpleite gehört dazu. Was aber aktuell gerade am Markt passiert, ist dennoch bemerkenswert.
Die aktuellsten Zahlen zeigen: In der Schweiz gab es im laufenden Jahre deutlich mehr Pleiten als im Vorjahr. Vor allem die Baubranche, die Gastronomie sowie der Detailhandel haben gelitten. Die Firmenkonkurse kletterten von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,5 Prozent. Dies teilte der Wirtschaftsauskunftsdienst Crif am Donnerstag mit. Konkret wurden in den ersten neun Monaten bei 8387 Firmen der Konkurs eröffnet.
Diese Branchen sind betroffen
Die meisten Konkurse entfielen laut Crif auf das Baugewerbe (1192 Fälle), gefolgt von der Gastronomie (872) und dem Detailhandel (606). Ein Grund für den Anstieg sei eine Gesetzesänderung. Seit dem 1. Januar 2025 lassen sich auch die Steuerschulden von Firmen im Handelsregister per Konkursverfahren geltend machen. Bisher war es für die Steuerbehörden nur möglich, offene Steuern per Pfändung einzutreiben.
Gleichzeitig bleibt aber auch die Zahl der Firmengründungen auf hohem Niveau: Zwischen Januar und September 2025 seien insgesamt 40'867 neue Unternehmen ins Handelsregister eingetragen worden. Ein Plus von 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach Branche führten der Detailhandel (3287 Gründungen), die Unternehmensberatung (3273) sowie die Immobilienbranche (2920) das Feld der Neugründungen an.