Darum gehts
- Wolfgang Grupp im Spital nach Suizidversuch aufgrund von Altersdepressionen
- Grupp ruft Betroffene auf, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen
- Der 83-jährige Unternehmer übergab letztes Jahr sein Imperium an seine Kinder
Einer der bekanntesten Unternehmer Deutschlands meldet sich zu Wort: Der frühere Trigema-Chef Wolfgang Grupp (83), auf den sozialen Medien dank seiner Finanztipps ein gefeierter Star, liegt seit zehn Tagen im Spital. Seine Community zitterte um ihn. Insbesondere auch, weil die genauen Ursachen für den Spitalaufenthalt lange im Verborgenen blieb. Jetzt bringt Grupp selbst Licht ins Dunkle – mit einem emotionalen Brief, in dem er von einem Suizidversuch erzählt, wie «Bild» berichtet.
«Ich bin im 84. Lebensjahr und leide an sogenannten Altersdepressionen. Da macht man sich auch Gedanken darüber, ob man überhaupt noch gebraucht wird. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden», zitiert die Zeitung aus dem Grupp-Brief. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, so der Kult-Industrielle. Es könne aber länger dauern, bis er wieder ganz gesund sei.
Rat an alle Betroffenen von Altersdepressionen
Der Textilunternehmer Wolfgang Grupp wurde am 4. April 1942 im deutschen Burladingen geboren. 1969 übernahm er den von seinem Grossvater gegründeten Freizeit- und Sportbekleidungshersteller Trigema – und machte das Unternehmen deutschlandweit bekannt, etwa mit auffälligen Werbespots. Im vergangenen Jahr übertrug er sein Imperium den zwei Kindern Bonita (35) und Wolfgang jr. (34). Auch Ehefrau Elisabeth (59) wirkt im Familienbetrieb mit. Bei seinen Liebsten bedankt sich Grupp explizit im Brief. «Ich bin sehr stolz auf meine Frau und meine beiden Kinder.»
Den Schritt an die Öffentlichkeit wählte Grupp nun, um anderen Betroffenen von Altersdepressionen Mut zu machen: «Meine Bitte an alle, die an Depressionen leiden: Suchen Sie sich professionelle Hilfe und begeben Sie sich in Behandlung.» So wie er es selber tut und nun schreibt: «Ich bedaure sehr, was geschehen ist.»
• Die Dargebotene Hand, Telefon 143 und Onlineberatung, Schweigepflicht; anonym und kostenlos, www.143.ch
• Klartext (Anlaufstelle für Fragen rund um den Suizid): erstes Beratungsgespräch kostenlos; 079 450 91 68
• Hausarzt oder Psychiater
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