Darum gehts
- Ehemaliger Davoser Landammann schenkte Trump Golfschläger, inspirierte «Golfschläger-Diplomatie»
- Trump erhält regelmässig Golfgeschenke von Staatsoberhäuptern und Führungskräften
- Katar schenkte Trump eine Boeing 747 im Wert von 400 Millionen Dollar
Tarzisius Caviezel (71), ehemaliger Landammann von Davos GR, macht in den USA Schlagzeilen. In einem Artikel der «Washington Post» taucht sein Name auf – neben jenen von Emmanuel Macron (47) und Wolodimir Selenski (47). Warum aber nennt die namhafte US-Zeitung einen Schweizer Lokalpolitiker im gleichen Atemzug wie die beiden Staatsmänner?
Im Bericht geht es um Geschenke an Donald Trump (79). Caviezel schenkte Trump 2018 am WEF einen Golfschläger. Einen Hickory-Putter für 450 Franken. Damit gilt er laut der «Washington Post» als Begründer der «Golfschläger-Diplomatie».
Immer wieder beschenken Staatschefs Trump mit Golfschlägern. Golf ist die grosse Leidenschaft des US-Präsidenten. Mindestens acht Länder-Repräsentanten haben ihm in seiner zweiten Amtszeit solche Schläger überreicht. Im Mai wartete in Doha ein komplettes Schlägerset auf ihn, im August überreichte ihm der ukrainische Präsident Selenski einen Schläger, gefertigt von einem im Krieg verwundeten Soldaten. Und als Trump vergangene Woche Japans Premierministerin Sanae Takaichi (64) traf, bekam er erneut Golfgeschenke: einen Putter des verstorbenen Shinzo Abe (1954–2022) und eine Tasche, signiert vom Golfstar Hideki Matsuyama (33).
Trump hat sich persönlich bedankt
«Ich wusste, dass er gerne Golf spielt, und fragte Davoser Golfprofis, was ich machen könnte», sagt Caviezel zur «Südostschweiz». «Die rieten mir zu diesem speziellen Schläger.» Überreicht wurde das Geschenk im früheren Davoser Luxushotel Intercontinental. Trump habe sich überrascht gezeigt, erinnert sich Caviezel: «Während meiner ganzen Zeit als Landammann war es das einzige Geschenk, das ich einem Staatsoberhaupt gemacht habe.» Bei Trump ist es gut angekommen. Nach seiner Rückkehr in die USA habe er sich für den Golfschläger mit einem persönlich unterzeichneten Schreiben bedankt.
Wer hat das präsidiale Präsent bezahlt? «Das weiss ich nicht mehr. Wahrscheinlich die Gemeinde», sagt Caviezel. Auch ob Trump je mit dem Davoser Putter eingelocht hat, ist nicht überliefert. Dass er nun in der «Washington Post» in einem Atemzug mit Macron genannt wird, erstaunt den Davoser Ex-Politiker. «Ich habe gemeint, ich lese nicht recht», sagt er der «Südostschweiz». Für das nächste WEF im Januar, bei dem Trump erneut erwartet wird, gibt Caviezel seinem Nachfolger nur einen Rat: «Man muss ihm nichts schenken. Damals war es eine Geste, die für Davos perfekt gepasst hat.»
Boeing 747 für 400 Millionen Dollar
Auf seinen Reisen rund um die Welt oder bei Besuchen im Weissen Haus wird Trump immer wieder reich beschenkt. Mit mehr oder weniger nützlichen Geschenken. Zuletzt hat er 250 Kirschbäume aus Japan bekommen, die in Washington gepflanzt werden sollen. Apple-Chef Tim Cook (65) überreichte ihm eine Glasscheibe mit Apfel-Symbol, befestigt in einem Sockel aus 24-karätigem Gold. Noch einen obendrauf setzt der Golfstaat Katar. Er hat dem US-Präsidenten Anfang Jahr eine Boeing 747 mit luxuriöser Ausstattung im Wert von 400 Millionen Dollar geschenkt. Trump will den Flieger als neue Air Force One nutzen.