Darum gehts
- Schweizer Reisende profitieren von günstigen Preisen in Skandinavien und anderen Ländern
- Island ist heute leicht günstiger als die Schweiz für Beherbergung und Gaststätten
- Kroatiens Euro-Beitritt 2023 führte zu spürbaren Preissteigerungen für Schweizer Urlauber
Der Schweizer Franken zeigt sich in diesem Jahr besonders stabil. Und gleichzeitig haben wir im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine tiefe Teuerung. Beides bedeutet: Unser Geld verliert nicht gross an Wert – im Inland und im Ausland, wo die Schweizerinnen und Schweizer in vielen Ländern an Kaufkraft dazugewonnen haben.
Das sind gute Nachrichten so kurz vor dem Ferienstart. Jedoch können wir uns nicht in allen Ländern mehr leisten. Die Raiffeisen-Bank hat dazu eine Analyse unter Berufung von Eurostat-Daten zu Preisniveaus in Europa erstellt. Blick stellt die Hauptbefunde kurz vor.
Skandinavien lohnt sich – ausser Schweden
Am stärksten profitiert haben Schweizer Reisende in Skandinavien. Die norwegische Krone und andere nordische Währungen haben deutlich nachgegeben. Der einzige aktuelle Ausreisser: Schweden beziehungsweise die schwedische Krone. Diese hat seit dem Jahresbeginn zum Franken um 2 Prozent zugelegt. Städtetrips nach Stockholm oder Badeferien an den vielen schwedischen Seen sind also weiterhin einigermassen teuer.
Günstiger als die Schweiz in Bezug auf Übernachtung, Essen und Freizeitbeschäftigung ist mittlerweile auch Island – das Land, das lange zu den teuersten Reisezielen zählte. Profitieren können auch alle, die es ans Mittelmeer zieht: Auch in klassischen Ferienländern wie Italien, Frankreich oder Spanien hat sich die Kaufkraft seit 2019 stabil gehalten oder gar verbessert.
Kroatien und Türkei sind teurer geworden
Teurer geworden sind die Ferien hingegen in Kroatien. Seit dem Euro-Beitritt 2023 stiegen die Preise dort spürbar, wodurch die Schweizer Kaufkraft sank. Mit dem Niveau von rund 60 Prozent des Schweizer Preisstandards bleibt Kroatien trotzdem weiter attraktiv, wie Raiffeisen schreibt.
Auch in der Türkei sind Ferien heute kostspieliger als früher. Zwar wertete die Lira stark ab, doch die extrem hohe Inflation mit teils über 700 Prozent seit 2019 hat die starken Preisvorteile aufgezehrt. Dazu kommt: In der Türkei mussten gleich 4000 Hotels schliessen, was die Preise künftig in die Höhe schrauben könnte.
USA – vom tiefen Dollar profitieren
Nicht in der Raiffeisen-Analyse erwähnt sind die USA. Die US-Währung ist im Vergleich zum Franken gerade auf einem Tiefstand. Ein Dollar kostet derzeit weniger als 79 Rappen. Gleichzeitig verscherbelt die Swiss USA-Flüge für die Sommerferien.
Was aber gegen die Staaten spricht: Das Land hatte zuletzt mit einer deutlich stärkeren Inflation zu kämpfen. Die Preise in den USA sind also in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Und Freizeitaktivitäten wie Vergnügungsparks sind fast schon traditionell sehr kostspielig.