Die grossen Publikumsmessen sagen Autofahrern den Kampf an
Parkplatz-Knatsch an BEA und Olma

Die Berner Frühlingsmesse erhöht die Gebühren, die St. Galler Olma verzichtet komplett auf einen Parkplatz-Betrieb. Beides mit demselben Ziel: Die Besucherinnen und Besucher sollen mit dem ÖV kommen.
Publiziert: 03.05.2025 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2025 um 11:32 Uhr
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Bundesrat Albert Rösti eröffnete die Berner Frühlingsmesse letzte Woche.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • BEA erhöht Parkgebühren und fördert ÖV-Anreise für Besucher
  • Neue Parkgebühren: 3.60 Franken pro Stunde oder 36 Franken pro Tag
  • Olma St. Gallen verzichtet auf Breitfeld-Parkplatz für umweltfreundlichere Anreise
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

120'000 Besucherinnen und Besucher strömten bereits am vergangenen Wochenende an die Berner Frühlingsmesse. Noch bis am Sonntag ziehen die vielen Stände Gäste an. Einige von ihnen reisen mit dem Auto zum Berner Expo-Areal. Auf sie wartet auf den gut ausgelasteten Parkplätzen eine unschöne Überraschung. Die BEA hat die Preise fürs Parken in diesem Jahr nämlich erhöht. Und das erfreut die wenigsten, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

Neu stehen die Parkgebühren bei 3.60 pro Stunde oder 36 Franken für einen ganzen Messetag. Inbegriffen ist der Shuttlebus, welcher die Besuchenden zum Eingang der Messe bringt. Im letzten Jahr bezahlten Autofahrerinnen und Autofahrer 3.20 Franken pro Stunde fürs Parkieren – also 11 Prozent weniger. «Die Preiserhöhung war unumgänglich», sagt Mediensprecherin Regula Baumgartner gegenüber der Zeitung. Allgemein seien die Kosten für die BEA gestiegen.

Gäste sollen mit ÖV kommen

Man könne die Kritik an der Preiserhöhung verstehen, erklärt Baumgartner. Die vielen Familien mit kleinen Kindern sollen in Zukunft aber noch eher mit dem Zug anreisen. Das ist der Wunsch der Geschäftsleitung der Bernexpo. Die Eintrittspreise für die Messe sind mit einem Kombiticket 30 Prozent günstiger. «Dies und die Preiserhöhung bei den Parkgebühren schaffen Anreize, damit die Gäste den ÖV benutzen», sagt Baumgartner gegenüber der «Berner Zeitung».

Die BEA ist mit ihren Bemühungen nicht alleine. Auch die St. Galler Olma, die grösste Publikumsmesse der Schweiz, distanziert sich von Autofahrern. So hat die Stadt entschieden, zukünftig auf den Parkplatz Breitfeld in der Nähe des Kybunparks zu verzichten, wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt. Im letzten Jahr nutzten noch gut 7000 den grossen Parkplatz. Droht jetzt ein Verkehrschaos?

«Über 70 Prozent unserer Olma-Gäste reisten im vergangenen Jahr mit dem öffentlichen Verkehr an», erklären die Olma-Messen gegenüber dem Blatt. Auch die St. Galler Messe kooperiert bei der Anreise mit den SBB. Man will weiterhin auf die «erfolgreiche Strategie» setzen.

Kosten sind hoch

Die St. Galler Stadtpolizei stellt sich hinter diese Massnahme. Die Olma-Messen müssen grundsätzlich eine reibungslose An- und Abreise organisieren. Die Stadtpolizei ist aber Mitorganisatorin des Herbstjahrmarks und sitzt im selben Boot. Sprecher Roman Kohler meint gegenüber der Zeitung: «Die Zahlen zeigen, dass in den letzten Jahren immer weniger Autos im Breitfeld parkierten.» Die Einnahmen reichten kaum mehr aus, um den Parkplatz einzurichten und die Wiese wiederherzustellen. In diesem Jahr hätte man zudem die Beleuchtungsanlage sanieren müssen.

Ein Verkehrschaos befürchtet die Polizei nicht. Die blauen Zonen in den Quartieren werde man gut kontrollieren. Falls sich die Aufhebung des Breitfeld-Parkplatzes nicht bewährt, wird die Stadtpolizei das Gespräch mit den Olma-Messen erneut suchen. Für Autofahrer wird die Anreise in diesem Jahr aber bestimmt umständlicher.

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