Darum gehts
- Spar Schweiz steht zum Verkauf
- Schweizer Besitzer mit lokalen Interessen gesucht
- Die deutsche Rewe könnte als potenzieller Käufer in Frage kommen
- Spar betreibt 363 Standorte in der Schweiz mit 1600 Angestellten
Die südafrikanische Spar Group will sich von ihrer Schweizer Tochter Spar Handels AG trennen. Letztere betreibt in der Schweiz 363 Standorte unter den Marken Spar, Eurospar, Spar Express sowie Maxi und Top CC, mit total rund 1600 Angestellten.
Gegenüber der Agentur AWP betonte Gary Alberts, CEO von Spar Schweiz, dass man bei den Verkaufsverhandlungen einen «Schweizer Besitzer mit lokalen Geschäftsinteressen» suche. Noch sei kein Deal vorhanden.
Eine mit der Angelegenheit vertraute Person erklärte AWP, die Gespräche befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, könnten aber noch Wochen dauern. Die Marke Spar soll in der Schweiz bestehen bleiben. Migros und Coop seien nicht unter den Interessenten.
Wie ist Spar aufgestellt?
Doch wer sonst könnte sich Spar Schweiz einverleiben? Spar ist ein Nahversorger, der auf ein umfangreiches Sortiment inklusive Eigenmarken und Frischeprodukten setzt, sowie auf lokale Nähe durch Franchising. Über zwei Drittel aller Spar-Verkaufsstellen sind von selbständigen Spar-Partnern oder Franchisenehmern geführt.
Spar ist also kein Discounter im klassischen Sinn. Ob Discounter wie Aldi oder Lidl Interesse hätten, ist deshalb zweifelhaft. Weil sie die Marke nicht erhalten würden und wegen potenzieller Standort-Überschneidungen.
Wer käme als Käufer in Frage?
Allenfalls könnte Spar Schweiz gut zum deutschen Giganten Rewe passen. Dieser investiert gerade massiv im Nachbarland Österreich, ist jedoch in der Schweiz im Detailhandel kaum präsent – lediglich in der Reisebranche, als Eigentümer von Dertour Suisse (ex Kuoni) sowie demnächst von Hotelplan. In Deutschland arbeitet Rewe mit dem Schweizer Convenience-Unternehmen Valora zusammen. Auch Spar ist im Convenience-Bereich tätig.
Die Rewe-Gruppe, einer der grössten Handelskonzerne Europas, richtet ihren Blick bekanntermassen auf die Schweiz. Rewe-CEO Lionel Souque liess verlauten, Rewe habe «Märkte mit Potenzial» identifiziert. Spekuliert wurde auf eine Verbindung mit Denner. Was, wenn stattdessen Spar Hand böte zum grossen Schweiz-Einstieg von Rewe? Rewe operiert mit zahlreichen verschiedenen Marken, könnte also das Markenerhalts-Kriterium erfüllen – aber nicht jenes eines Schweizer Eigentümers.
In einigen Wochen wissen wir mehr.