Corina Preisig packt über Abnehmspritze aus
«Ich konnte nicht einmal mehr Treppen steigen»

Abnehmen leicht gemacht – von wegen! Zwei Frauen erzählen, wie sie ihr Übergewicht (fast) losgeworden sind – und was sie das gekostet hat. Trotz Ozempic, Wegovy und Co.
Publiziert: 16.08.2025 um 17:25 Uhr
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«Ich finde meine Kurven schön. Aber als ich über 132 Kilo gewogen habe, bekam ich Angst», sagt Corina Preisig
Foto: Anne Morgenstern

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Nicole Krättli
Beobachter
«Amadeus spornt mich immer wieder an, rauszugehen, etwas zu unternehmen», sagt Corina Preisig.
Foto: Anne Morgenstern

Corina Preisig hatte plötzlich Angst vor Krankheiten

«Ich bin ein curvy Model, finde meine Kurven schön und zeige mich auch gern. Aber als ich irgendwann über 132 Kilo gewogen habe, bekam ich Angst. Angst vor Herzerkrankungen. Angst vor Gelenkproblemen. Ich konnte nicht mal mehr richtig mit meinem Hund laufen gehen, kaum mehr Treppen steigen, und selbst mit meinem Gottemeitli zu spielen, fiel mir schwer. 

Ich brauchte Hilfe und liess mich deshalb an eine Adipositas-Klinik überweisen. Dort erklärte man mir meine Optionen. Ich habe mich für den medikamentösen Weg entschieden. Mein Leben hat sich seither komplett verändert. Ich habe meine Ernährung mithilfe einer Fachperson komplett umgestellt, gehe häufig ins Fitnessstudio – und ja, ich nehme seit bald einem Jahr ein GLP-1-Medikament. 

Artikel aus dem «Beobachter»

Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

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Als übergewichtige Person wird einem immer wieder gesagt: ‹Iss halt weniger.› Ich glaube, Menschen, die so was sagen, haben keine Ahnung, was Food-Noise ist: dieses permanente Verlangen nach Essen. Nicht per se aus Hunger, sondern einfach weil es sich nicht abstellen lässt. Dank Wegovy ist dieser Food-Noise nun weg. Ich fühle mich viel ruhiger und ausgeglichener. Ich esse, wenn ich hungrig bin, und höre auf, wenn ich satt bin. Es klingt banal, aber für mich ist das eine riesige Veränderung, die ohne das Medikament kaum möglich gewesen wäre. 

Ich habe mittlerweile fast 26 Kilo verloren. Und obschon ich längst nicht an meinem Ziel bin, ist mein Leben schon so viel besser geworden. Ich gehe mehrmals pro Woche für zwei bis drei Stunden mit meinem Hund spazieren und gehe zu Fuss ins Büro, statt mit dem Bus zu fahren. Vorher habe ich schlechtes Wetter als Ausrede benutzt, um zu Hause zu bleiben – heute gehe ich sogar bei Regen raus, um mich zu bewegen.» 

Melanie Jung treibt intensiv Sport, doch die Kilos blieben – bis sie sich für die Abnehmspritze entschied.
Foto: Dominik Dabrowski

Melanie Jung trat die Flucht nach vorn an

«Ich habe letztes Jahr alles gegeben: Ich habe meine Ernährung komplett umgestellt, war häufig im Fitnessstudio und habe mich auf einen Halbmarathon vorbereitet. Trotzdem hat sich auf der Waage nichts getan. Erst dank der medikamentösen Behandlung mit Mounjaro sind die Kilos gepurzelt. Gestartet bin ich im Januar mit fast 94 Kilo, heute sind es rund 25 Kilo weniger. 

Nebenwirkungen hatte ich bislang keine. Was ich feststelle: Ich habe deutlich weniger Hunger, keine Essanfälle mehr, und mein Blutzucker ist endlich stabil. Für mich ist das Medikament eine Unterstützung, kein Allheilmittel. Wer glaubt, es gehe allein mit der Spritze, irrt: Ich bewege mich sehr regelmässig und achte auf meinen Muskelaufbau, damit ich keinen Jo-Jo-Effekt erlebe.

Trotzdem verurteilen viele Menschen Übergewichtige, die sich Hilfe holen. Sie meinen, wir machten es uns zu einfach. Das zeigt, dass viele noch immer nicht verstanden haben, dass Adipositas eine chronische Erkrankung ist – wie Bluthochdruck oder Diabetes. Doch da heisst es nicht: ‹Reiss dich halt zusammen.› Übergewichtige hören das hingegen ständig.

Ich habe mich bewusst für die Flucht nach vorn entschieden, teile meinen Weg auf Social Media. Ich mache das auch, um anderen Betroffenen zu zeigen: ‹Ihr müsst euch nicht für eure Erkrankung schämen. Holt euch Hilfe und seid stolz darauf, Verantwortung für eure Gesundheit zu übernehmen.› Ich bin es. Ich fühle mich endlich wieder wohl in meinem Körper und habe mein Diabetesrisiko massiv gesenkt.»

Melanie Jung hat 25 Kilo abgenommen.
Foto: Dominik Dabrowski
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