Coop, Swiss und Co. fordern 142 Millionen Franken Schadenersatz
36 Schweizer Grossfirmen klagen gegen Visa und Mastercard

Schweizer Firmen stecken im Gebührenstreit mit den Kreditkarten-Anbietern: Jetzt klagen Coop, die Swiss und Edelweiss und weitere Unternehmen gegen Mastercard und Visa. Die klare Forderung: Schadenersatz von 142 Millionen Franken.
Publiziert: 28.05.2025 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2025 um 16:43 Uhr
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Visa und Mastercard haben eine Klage am Hals.
Foto: Ute Grabowsky/photothek.net via www.imago-images.de

Darum gehts

  • Schweizer Händler klagen gegen Visa und Mastercard wegen hoher Gebühren
  • Interchange-Gebühren werden einseitig von Kreditkartenunternehmen festgelegt
  • Händler fordern Schadenersatz in Höhe von 142 Millionen Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Im Schnitt stecken in jedem Schweizer Portemonnaie drei Bankkarten. 25,5 Millionen befinden sich gesamthaft im Umlauf. Bezahlen mit der Karte gehört längst zur Normalität. Auch Verkäufer können aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf das Zahlungsmittel verzichten. Für sie bedeutet das aber gleichzeitig: Bezahlt ein Kunde mit Karte, bleibt den Händlern weniger übrig, als wenn jemand Nötli und Münzen auf den Tisch legt.

Jetzt haben einige von ihnen genug. Mehrere grosse Schweizer Unternehmen etwa aus dem Detailhandel oder der Tourismusbranche wehren sich jetzt – mit juristischen Schritten. Die Firmen wie Coop, Swiss, Edelweiss, Tui und Dertour haben sich im Verband für fairen und freien Wettbewerb im Zahlungsverkehr (VWZ) zusammengetan, um nun eine Klage gegen Visa und Mastercard einzureichen, wie der Verband am Mittwoch bekannt gibt. Beteiligt sind über 30 Unternehmen. Sie fordern Schadenersatz in der Höhe von 142 Millionen Franken, wie aus einer Medienmitteilung klar wird. «20 Minuten» hat zuerst darüber berichtet.

Was ist das Problem?

Die Händler stören sich an den sogenannten Interchange-Gebühren. Diese sind Teil von mehreren Kartengebühren. «Konsumenten bezahlen mit ihrer Kredit- oder Debitkarte, während der Händler den Kaufbetrag erhält – jedoch abzüglich Interchange-Gebühren», erklärt der VWZ in der Mitteilung. «Diese Gebühren fliessen an den Kartenherausgeber.» Dabei handelt es sich meistens um Banken.

Die Höhe der Gebühr wird aber von Visa und Mastercard einseitig festgelegt und beträgt 0,12 bis 2,05 Prozent – ein zu hoher Wert, wie der VWZ findet.

Visa teilt gegenüber Blick mit, dass man die Klage für gegenstandslos hält und sich dagegen verteidigt. «Interchange-Gebühren sind von der Weko anerkannt. Sie sind notwendig für Zahlungsinnovationen und um Kunden vor Betrug zu schützen. Visa erhält keinen Anteil an der Interchange.» Nach dem Auslaufen der durch die Weko genehmigten Interchange-Gebührensätze habe Visa zudem diese um durchschnittlich einen Drittel auf EU-Niveau gesenkt.

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