Bis zu 80 Jobs weg
«20 Minuten» stellt Print-Ausgabe Ende Jahr ein

Kahlschlag bei der TX-Group: Die Pendlerzeitung «20 Minuten» stellt ihre tägliche Print-Ausgabe per Ende 2025 ein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. 80 Jobs fallen voraussichtlich weg.
Publiziert: 17.06.2025 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2025 um 13:19 Uhr
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«20 Minuten» wurde erstmals 1999 in Zürich veröffentlicht. Nach 26 Jahren wird die Print-Ausgabe nun eingestellt.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Die Pendlerzeitung «20 Minuten» gibt es bald nicht mehr in dieser Form. Wie die TX Group am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt, wird die tägliche Printausgabe per Ende 2025 eingestellt. Das Unternehmen spricht von einer «Neuausrichtung». Es kommt deshalb auch zu einem Stellenabbau von bis zu 80 Vollzeitstellen.

Als Gründe für das Aus der Print-Ausgabe werden die sich «rasch wandelnde Mediennutzung» sowie «sinkende Erträge» im Print-Geschäft genannt. Wie es mit den 20-Minuten-Boxen weitergeht, ist unklar. «20 Minuten prüft derzeit die weiterführende Nutzung des einzigartigen Boxen-Distributionsnetzes mit einer möglichen Print-Innovation mit neuem Erscheinungsrhythmus, die sich an der modernen Mediennutzung der Pendlerinnen und Pendler orientiert», heisst es.

Basel, Genf, Luzern und St. Gallen fallen weg

Weiter werden auch die Regionalbüros aufgelöst. Konkret: «Die aktuell separat geführten Redaktionen in der Deutsch- und Westschweiz werden zu einer nationalen Redaktion mit den Standorten Lausanne, Bern und Zürich zusammengeführt. Die Auflösung der Regionalbüros in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen ist per Ende 2025 geplant», schreibt der Konzern. Auch die Tageszeitung «20 minuti» im Tessin wird per Ende 2025 eingestellt werden. 

Wie die Pendlerzeitung gross wurde

Die Geschichte von «20 Minuten» begann im Jahr 1999. Damals lancierte das norwegische Medienhaus Schibsted die Gratiszeitung in Zürich als Antwort auf den Wunsch nach kompakten, schnell konsumierbaren Nachrichten für Pendlerinnen und Pendler. Das Konzept: Eine kurze, prägnante Zeitung, die morgens gratis an Bahnhöfen verteilt wird – und die man in 20 Minuten gelesen hat. 

Bereits im Jahr 2003 übernahm die damalige Tamedia und heutige TX Group das Blatt vollständig. «20 Minuten» baute Anfang der 2010er-Jahre ein digitales Angebot parallel zur Print-Zeitung auf, das sich heute vorwiegend an ein junges Publikum richtet. Dieses Angebot bleibt bestehen. Die Print-Ausgabe ist aber nach 26 Jahren Geschichte. 

«Wir bedauern den Stellenabbau ausserordentlich»

Bernhard Brechbühl, CEO der 20 Minuten Gruppe, schreibt im Communiqué: «Wir starten aus der Pole Position in die digitale Zukunft und richten dafür unsere Angebote und unsere Organisation komplett neu aus. Gleichzeitig bedauern wir den damit verbundenen Stellenabbau ausserordentlich. Wir werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während dieser Veränderungen eng begleiten.» 

Und Chefredaktorin Désirée Pomper schreibt: «Die neue nationale Redaktion erlaubt uns eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Deutsch- und Westschweiz und ein inhaltliches Digitalprodukt aus einem Guss, das den Bedürfnissen beider Landesteile weiterhin gerecht wird.»

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