Darum gehts
In einer düsteren Garage nach Kratzern und Dellen im Lack suchen? Nachts auf einem Parkplatz die Felgen und den Unterboden des Autos kontrollieren? Und dabei hoffen, dass man alles entdeckt hat, weil man sonst für Schäden zahlt, die der Vormieter gemacht hat?
Bald tempi passati, geht es nach den Autovermietern Hertz und Sixt. Mit sogenannten Car Gates wollen sie «das Mieterlebnis weiter verbessern – unter anderem durch effizientere und transparentere Fahrzeugübergaben», wie Sixt auf Anfrage des Beobachters schreibt.
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
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System erkennt Kratzer ab zwei Millimetern
Bei den Car Gates handelt es sich um eine Rampe mit einem breiten Bügel darüber. Darin stecken Kameras und Sensoren, die den Wagen abscannen. Die Aufnahmen werden dann mit den letzten gemachten Bildern des Autos verglichen. Das System, das nach Angaben des Herstellers fünfmal mehr Schäden entdeckt als das menschliche Auge, erkennt Kratzer und Dellen bereits ab zwei Millimetern Länge.
Wird etwa ein neuer Kratzer am Kotflügel registriert, stellt das System sogleich eine Rechnung aus. Und hier beginnt das Problem: Laut verschiedenen Medienberichten, etwa der «New York Times», machten die Kosten für die Behebung des Schadens in zwei konkreten Fällen beim Vermieter Hertz nicht einmal die Hälfte der Rechnung aus. Der Rest setzte sich aus verschiedenen Bearbeitungsgebühren zusammen. Beide Male wurde dem Kunden ein grosszügiger Rabatt gewährt, sollte er die Rechnung innert eines Tages begleichen.
Früher oder später auch in der Schweiz
Autovermieter Hertz sagt auf Anfrage, man rüste erst internationale Flughäfen in den USA mit den neuen Geräten aus. Einen internationalen Roll-out-Plan gebe es derzeit noch nicht. Die Frage, wieso die Hälfte der Schadensforderung aus «Gebühren» besteht, blieb unbeantwortet.
Bei Avis heisst es, die Car Gates seien in Europa vorwiegend an grossen Flughäfen im Einsatz, in der Schweiz würden sie noch nicht eingesetzt. Das werde sich aber «perspektivisch ändern».