Darum gehts
- Hotel Römerturm schliesst Ende November und wird in Wohnungen umgewandelt
- Umbau kostet 9 bis 10 Millionen Franken für gehobene Apartments
- 35 Studios und Wohnungen entstehen, erste Mieter ziehen 2027 ein
Seit 40 Jahren ist das Hotel Römerturm ob Filzbach GL über die Region hinaus bekannt. Beliebt bei Touristen, für Tagungen und Hochzeiten. Das 4-Sterne-Haus auf dem Kerenzerberg thront hoch über dem Walensee. Die Aussicht reicht von der Linthebene, über Amden SG bis weit ins Bündnerland. Ende November stellt das Hotel mit seinen 37 Zimmern aber den Betrieb ein, wie die «Glarner Nachrichten» berichten.
Denn das Hotel im Chaletstil ist in die Jahre gekommen. Die Zimmereinrichtungen entsprechen nicht mehr den Ansprüchen, die Gäste an ein gehobenes Hotel haben. Und: Der Römerturm rentiert nicht mehr. «Das gesamte Hotel benötigt dringend eine Sanierung», sagt Betriebsleiter Pascal Gmür im Bericht.
Dumm nur: Das Geld ist knapp nach mageren Corona-Jahren. Und frisches Kapital kaum zu bekommen. «Die Hotelgastronomie wird von den Banken als Risikogeschäft eingestuft. Um einen Kredit zu bekommen, müsste ich für mindestens die Hälfte der Investitionskosten an Eigenkapital mitbringen», sagt Gmür zu den «Glarner Nachrichten».
Für 10 Millionen Franken umgebaut
Deshalb soll der Römerturm zum Wohnhaus mit noblen, modernen Apartments umfunktioniert werden. 9 bis 10 Millionen Franken soll der Umbau kosten. Das Dachgeschoss wird kernsaniert. Aus dem Saal im Erdgeschoss gibts drei grosse Wohnungen. Alle 35 Studios und Wohnungen sollen einen gehobenen Ausbaustandard haben.
Geplant sind zudem Räumlichkeiten für Homeoffice, Gemeinschaftsräume und eine Bar, die allen Mieterinnen und Mietern offensteht. «Das Haus soll sowohl von jungen Paaren, älteren Personen als auch solchen, die Wohnen und Arbeiten mit bester Aussicht verbinden möchten, bewohnt werden», sagt Architekt und Bauherr Gafur Asani. Im Frühling 2026 fahren die Bagger auf, ein Jahr später sollen die ersten Mieter einziehen.
Höchstes Hotel der Schweiz
Das Hotel Römerturm steht in Sachen Umnutzung längst nicht alleine da. So wird das Swissôtel in Zürich-Oerlikon für 121 Millionen Franken umgebaut. Im 85 Meter hohen Betonbau aus dem Jahr 1972 entstehen 121 Wohnungen mit bester Sicht über die Stadt Zürich. 2020 hat das damals höchste Hotel der Schweiz dichtgemacht, 270 Angestellte haben den Job verloren.
In den vergangenen Monaten mussten zudem auffällig viele Restaurants deutlich rentableren Wohnungen weichen. Das Restaurant zum Trauben in Küsnacht ZH schliesst nach 230 Jahren. Der Löwen in Winterthur ZH wird für 200'000 Franken in eine 3,5-Zimmer-Wohnung umgebaut. Der Gasthof Seefeld in Hurden SZ schliesst Ende Jahr für immer. Das Restaurant mit Wintergarten und eigener Bar sowie 11 Zimmern wird abgerissen. Das Lokal muss einer Überbauung weichen.