Darum gehts
- Verspätungen am Euroairport Basel wegen Personalmangel bei französischer Flugsicherung
- Neu angeordnete Überwachungsgebiete erfordern mehr Personal für Flugüberwachung
- Jede fünfte Stelle in der Flugsicherung am Euroairport unbesetzt
Ein Blick auf die Abflugsliste des Euroairports in Basel am Freitag lässt so manchen Passagier aufhorchen. Praktisch jeder Flug hat Verspätung! Im Schnitt sind es zwischen 20 und 30 Minuten, gewisse heben aber auch über eine Stunde verzögert ab. Der Albtraum jedes Reisenden.
Der Euroairport sieht die Schuld dafür aber nicht bei sich, wie die «bz Basel» berichtet. Die Ursache soll dafür bei der französischen Zivilluftfahrtbehörde liegen. Sie ist am Euroairport für die Flugsicherung verantwortlich. Die Behörde hat kürzlich die Gebiete neu angeordnet. Darum haben sich die Überwachungsparameter in Basel erheblich vergrössert. «Dies bedeutet, dass deutlich mehr Flüge, also An-, Ab- sowie Überflüge, zu überwachen sind, was einen höheren Personalbedarf erfordert», erklärt der Euroairport gegenüber der Zeitung.
Jede fünfte Stelle unbesetzt
Die französische Flugsicherungsbehörde (DSNA) bestätigt gegenüber der «Basler Zeitung», dass aktuell jede fünfte Stelle in der Flugsicherung am Euroairport unbesetzt ist. Das führe zu Verspätungen.
Das Problem wird sich so rasch auch nicht lösen. Da die Ausbildung zum Fluglotsen zwei Jahre dauert, kann die DSNA die offenen Stellen nicht umgehend besetzen. Ausgerechnet in den Sommerferien hat der drittgrösste Flughafen der Schweiz also ein Personalproblem – und das wird in nächster Zeit so bleiben.
Die DSNA hat Massnahmen getroffen, um den Unterbestand so klein wie möglich zu halten. So arbeiten in Basel momentan auch Fluglotsen aus anderen Regionen. Gleichzeitig nimmt das Flugvolumen am Euroairport aber stark zu. Der Passagierrekord dürfte dieses Jahr übertroffen werden. Aktuell liegt dieser bei 9,1 Millionen Fluggästen aus dem Jahr 2019.