Die Weltnummer 1 Jannik Sinner gegen Altmeister Novak Djokovic verspricht eigentlich ein Epos. Doch der Wimbledon-Halbfinal endet eher im Eiltempo. Der Italiener fegt in drei Sätzen mit 6:3, 6:3, 6:4 über Djokovic hinweg. Sinner hat dieses Jahr erst zwei Sätze beim Traditionsturnier abgegeben.
Den ersten Halbfinal zwischen Carlos Alcaraz und Taylor Fritz schaute Lara Gut-Behrami noch ohne Mann Valon. Beim zweiten Spiel sitzt Valon Behrami dann neben dem Schweizer Skistar – direkt hinter dem Schauspieler Leonardo DiCaprio.
Verletzungssorgen um Djokovic?
Nach dem zweiten Satz muss sich Djokovic behandeln lassen. Im Viertelfinal gegen Flavio Cobolli rutschte der 38-Jährige schmerzhaft weg. Offenbar spürt er gegen Sinner immer noch die Nachwehen. Djokovic kann das Spiel aber zu Ende spielen und gewinnt prompt das erste Game.
Es gleicht aber mehr einem Strohfeuer, als einem Comeback. Zwar holt Djokovic noch ein Break, doch dann spielt Sinner weiter überragendes Tennis, holt sich den Servicedurchbruch zurück und lässt keine Zweifel an seinem Finaleinzug aufkommen. Dort trifft der Italiener auf einen alten Bekannten. Bereits an den French Open standen sich Alcaraz und Sinner im Final gegenüber – damals mit dem besseren Ende für den Spanier.
Verwirrung um Zukunftspläne
Wie gehts nun weiter mit Djokovic? Anders als vor wenigen Wochen in Paris will der Serbe aktuell nichts von Rücktritt wissen. «Ich will definitiv noch mindestens einmal zurückkommen», sagt er nach der Pleite. Sofern der Körper mitmacht. «Es ist einfach das Alter, der Verschleiss», sagt Djokovic, ohne näher auf seine Verletzung einzugehen. «Wenn ich frisch und fit bin, kann ich noch sehr gutes Tennis spielen.»
Verwirrend, dass es nach dem Out an den French Open noch ganz anders klang. Auch dort scheiterte er im Halbfinal an Sinner. Danach kämpfte Djokovic mit den Emotionen, deutete die Möglichkeit eines baldigen Karriereendes an. «Das hätte mein letztes Spiel hier bei Roland Garros sein können. Deshalb war ich auch am Ende etwas emotionaler», sagt Djokovic unter anderem. «Wenn es mein Abschiedsspiel bei Roland Garros in meiner Karriere war, dann war es wunderbar.»