Wo sind wir da gelandet, an einem Reggae-Festival?
Nein, nein! Wir befinden uns in Wimbledon, mitten im Stelldichein der Upperclass. Und diese wird gerade mächtig aufgemischt von Dustin Brown (30), der in der zweiten Runde sensationell Rafael Nadal (29) rasiert.
Brown? Nie gehört?
Der Typ hat viel zu erzählen: Im Jahr 2004 kam er von Jamaika nach Deutschland. Seine Eltern (Papa Jamaikaner, Mama Deutsche) nahmen einen Kredit auf, um ihrem Sohn einen VW-Bus zu kaufen.
In diesem Van lebte der Rasta-Man, der sich seit 1996 (!) nie mehr die Haare schneiden liess, die nächsten fünf Jahre und tourte durch die Tennis-Szene.
Ein wenig Geld für Benzin und Essen verdiente er sich als Tennisschläger-Bespanner. In seinem Bus hatte er dafür eine Maschine.
«All das hat mich zu dem Menschen geformt, der ich heute bin», sagt Brown nach seinem gestrigen Super-Sieg. Der 1.96-m-Hüne war im ATP-Ranking nie besser als auf Platz 78 klassiert.
Aber Nadal mag er: Im Jahr 2014 bezwang er den Spanier schon in Halle. Jetzt, beim zweiten Aufeinandertreffen der beiden, wieder. Der Rasta-Freak wird zum Nadal-Schreck. (sau)