Darum gehts
- Sabalenka verliert Wimbledon-Halbfinal und spricht von Hass-Beziehung zum Turnier
- Sie kritisiert Amanda Anisimovas Verhalten während des Spiels
- Gleich zwei Szenen haben die Belarussin verärgert
Aryna Sabalenka (27) erlebt am Donnerstag ein Déjà-vu. Auch ihren dritten Wimbledon-Halbfinal nach 2021 und 2023 verliert die Belarussin in drei Sätzen (4:6, 6:4, 4:6). Kein Wunder, spricht sie auf der Pressekonferenz von einer «Hass-Beziehung» mit dem Grand-Slam-Turnier. Und fügt an: «Verlieren ist scheisse. Man hat das Gefühl, dass man sterben will, dass man nicht mehr existieren will und dass dies das Ende des Lebens ist.»
Nicht nur zu ihrer Niederlage findet die Weltnummer 1 klare Worte, sondern auch zu ihrer Gegnerin Amanda Anisimova (23, WTA 12). Denn das Verhalten der Amerikanerin passte Sabalenka gar nicht. Besonders zwei Szenen haben sie richtig genervt. Im zweiten Satz feiert Anisimova nach Sabalenkas Empfinden einen Punktgewinn zu früh. Der Ball sei zu jenem Zeitpunkt gar noch nicht an ihr vorbei gewesen.
«Ich dachte nur: Das ist aber etwas zu früh», so Sabalenka. «Dann hat sie mich verärgert und gesagt, dass sie das immer so macht.» Immerhin kann sie daraus auch Positives ziehen, ihre Worte hätten geholfen, weiterzukämpfen. «Ich dachte: Okay, jetzt zeige ich dir, wie man Tennis spielt. Ich bin zurückgekommen, weil ich in dem Moment richtig wütend war.» Tatsächlich kann Sabalenka den Entscheidungssatz erzwingen. Mehr aber nicht.
«Du willst dich nicht entschuldigen?»
Stattdessen gibts erneut eine Szene, die ihr sauer aufstösst. Anisimova punktet mit einem Netzroller – und entschuldigt sich nicht. Dabei ist das im Tennis üblich. «Ich habe sie nur angeschaut und gesagt ‹Du willst dich nicht entschuldigen?›», meint Sabalenka. Auch wenn ihr klar ist, dass Anisimova die Frage nicht hören konnte, ärgert sie sich. «Wenn sie sich nicht entschuldigen will, obwohl sie den Punkt nur knapp gewonnen hat, ist das ihre Sache.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Sabalenka nach einer Niederlage eine klare Ansage in Richtung Konkurrentin macht. Das tat sie schon vor wenigen Wochen nach der Final-Pleite an den French Open gegen Coco Gauff (21). Sie meinte zwar, mit ihren 70 unerzwungenen Fehlern sei es nicht ihr bestes Spiel gewesen, aber: «Ich glaube, sie hat das Match nicht gewonnen, weil sie unglaublich gut gespielt hat, sondern weil ich all diese Fehler gemacht habe.»